Zug Spitze

Nur das es nicht zu Verwechslungen führt, der Herr Weselsky hat nix mit diesen Zeilen zu tun. Jedenfalls nicht direkt. Zwar hat die Zugspitzbahn auch Lokführer,  aber ob bei der gdl auch Kabinenbediener der Seilbahn 🚠 zum Top of Germany Mitglied ist, weiß ich wirklich nicht.  Der Zug nach oben dauert einfach mal viel zulange und die Aussichten, falls es keine wetterbedingten

Einschränkungen gibt, sind per Seil eh besser. Oben erwartet uns Väterchen Frost 🥶 mit sattem Neuschnee, Wind und Wolken ☁️, die Sicht ist mäßig und die Böen lassen die Schneeflocken wie kleine Kieselsteine gegen die wenigen unverpackten Stellen des Körpers prasseln. Den ganzen Winter haben wir auf die weiße Pracht gewartet und Ende April, ist sie nun da! Der letzte Glühwein der Saison, drei Schneebälle und ein in das Pulver gedrückten Engelabdruck und schon gleiten wir mit roten Nasen in die schützende und gut beheizte Bebauung mit Adresse: Partenkirchen 2. Dort wird von zich, teils eigens herangeschafften, fleißigen Händchen die angekündigten Schmankerl vom Buffet bereitgestellt. Schade, dass es nicht alles auch wirklich geübte Hände waren, die sich um die clevere Versorgung der zahlenden Zuschauer bemühten. Speziell in der Organisation gab es, trotz oder grade des erhobenen Lokals, ordentlich Luft nach oben. Eigentlich egal, denn deswegen sind die aus offensichtlich dem gesamten Bundesgebiet angereisten Menschen nicht hierher gekommen. Mittlerweile waren auch die normalen zugespitzten Tagestouristen mit der offiziell letzten Talfahrt nach unten gebracht worden und man war sozusagen unter sich. Eine bunte Mischung aus bildungsbürgerlichen Gästen, lokaler Prominenz und den gebuchten Künstlern. Einer davon nahm auf der Terrasse ein Bad, nicht in der Menge, sondern in einer ungenutzten Mülltonne, gefüllt mit , wie er später sagte, fast wohligem kalten Leitungswasser, etwas über 5 Grad „warm“. Das mit dem Baden ist ein langfristiges Projekt und bloß weil auf der Zugspitze kein See ist, heißt es nicht, dass Wigald nicht bei minus 13 grad Lufttemperatur baden darf! Aber das ist eher Randnotiz. Punkt 18.30 hatte Wigald seine Pink Rüschenbadekappe nebst ebensolchen Bademantel gegen Fischerhemd (nichts liegt näher) und Sacko getauscht und lief mit Buddy Hoëcker auf Deutschlands höchste  Bühne. Nun beantworteten die beiden zwei Stunden im lockeren Plauderton gute und mitunter andere Fragen, die dem Publikum einfielen. Sehr unterhaltsam flochten sie dabei kleine Anekdoten und Schwänke aus ihrem eigenen Leben und aus den zahlreichen Begegnungen mit anderen mehr oder weniger unbekannten Menschen ein. Sie vermittelten mir ein komisches Gefühl, das ich sie schon ewig kenne und sie theoretisch die „Boys from the next door“ sein könnten. Fast schon heimelig verringerten sie den Abstand zwischen Künstlern auf der Bühne und dem Volk auf den Stühlen davor. Auch in der Autogrammsrunde nach Abschluss des gekonnt performten Witzelns, hatten die zwei keine Berührungsängste mit ihrem Publikum. Geduldig schrieben sie ihre Initialen auf Karten und Bücher und waren ansprechbar für Dankesworte ihrer Fans. Ein rundrum toller Abend, hochklassige Plattform mit erstklassiger Unterhaltung. Innerhalb Deutschlands, meines Erachtens kaum noch steigerungsfähig. Am Seil hängend, wurden wir durch dunkle Wolken sicher ins Tal zurück gebracht und fielen nach einem wirklich außergewöhnlich eindrucksvollen und langem Tag kurz darauf in unsere wartenden Federn!