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Zeitunglesen ist auch keine Alternative

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 30. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

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Berlin zäunt zufällig gefundene seltene Käfer ein, damit sie sich für drei Jahre in aller Ruhe  sicher fühlen und heimisch werden.

Das erkläre doch mal einem Menschen am unteren Rand der Einkommensskala, der eine bezahlbare Wohnung in der Stadt sucht, einem Kriegsflüchtling mit zeitlich befristeter Aufenthaltsgenehmigung  oder jemanden - der dringend einen Arzttermin benötigt. Brücken sind nicht mehr befahrbar und der Pionierpalast in der Wuhlheide wird zum Denkmal. Alles Nachrichten aus der zu Ende gehenden Woche. Und das war noch ‘ne kurze Woche! Das kann sich keiner ausdenken. Ich bin noch älter  als der Pipala und werde nicht zum Denkmal erklärt. Das würde nämlich bedeuten, dass mein Besitzer unter strengen Normen und Verpflichtungen sich um mich kümmern muss. Da ich keinen habe, ist es eh obsolet. Aber dass Eigentum verpflichtet, sollte man der öffentlichen Hand unter die Nase reiben. Zum Beispiel sollte sich der Staat um seine Beamten kümmern, beziehungsweise wenn diese keine mehr sind. Es gibt keine ausreichende Vorsorge als Pensionskasse für die Millionen Menschen auf Landes oder Bundesebene die einen Arbeitseid geleistet haben.

Es wird viel zu wenig in die Infrastruktur investiert. Seid Jahrzehnten, auch in Jahren von Rekordeinnahmen wurde nicht vorgesorgt und an morgen gedacht. Heute reicht es schon, dass die Kitas streiken oder ein Trassenkabel bei der Bahn geklaut wird und Berlin erleidet den kollektiven Lockdown. Bitte lass es keine Pandemie sein. Wobei eine kaputte Brücke eindeutig ist. Keine selbsternannten Spezialisten, die entgegen der Regeln der Ingenieurskunst glauben, dass es gar nicht so schlimm ist. Sperrung- Abriss- fertig.

Mir wäre geholfen, wenn es einfach schnell gehen würde. Im Moment ist eine Brückenerneurung in P- Berg im Gespräch. Sechs Jahre soll das dauern, nach jetzigem Stand. Dass sich alle Prozessbeteiligten nicht selbst doof vorkommen, solch einen Horizont aufzumachen? Immerhin mehrere Legislaturperioden, eine komplette Berliner Grundschulgeneration. Der zweite Weltkrieg hat auch ungefähr sechs Jahre gedauert. Und hier geht es um ca. 300 m Straße in Berlin. Wer auch immer in dieser wahnsinnigen Stadt freie Kapazitäten hat und glaubt Olympische Spiele stattfinden lassen zu können, sollte sich mal lieber um die Basics kümmern.

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