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Wandern

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 19. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Nov.

Menschen beim wandern im Wald

Es ist so einfach. Schuhe an und los. Wo ist fast egal. Wie weit, wie spektakulär, bei welchem Wetter, wie hoch (höher hinaus als der  diesjährige Zugspitzspaziergang, ist ohnehin nicht mehr drin) ist ebenfalls fast unbedeutend nebensächlich. Mit wem, dann wieder doch nicht! Verlässlich stressarm  klappt das in vertrauter Runde der üblichen Verdächtigen. Trotz absolut fehlender eigener Ortskenntnisse, fühle ich mich dank Schwarmintelligenz und von Orientierungsnerden benutzter eleganter elektronischer Hilfsmittel, so sicher wie in Mutters Schoß.

No GPS

Ich nenne sie Freunde.

Gehört das Ritual der herbstlichen Bewegung seit einigen Jahren fest zum jahreszeitlichen Ablauf, wie das Skifahren im Februar oder der Weihnachtsmarktbesuch im Dezember. Zeigt doch der Termin im Oktober die geistige und physische Beweglichkeit. Die Gegend ist fast beliebig und heuer ist das Bergland in Tschechien dran.

Harachov

Zu friedvollen soften  Wanderungen gehören selbstredend auch, vielfältige Gespräche mit den teilnehmenden Freunden. Hat man im Jahresablauf oft viel zu wenig Zeit miteinander, so entfalten sich oft schon nach den ersten gemeinsamen Metern tiefgründige Gespräche über Dies und Das, über Wichtiges oder Witziges, über belangloses Zeug oder über die menschlichen Bedürfnisse mit und ohne moralischen Problemen. Über Dinge die auf der Seele lasten oder einfach nur Spaß machen. Je nach dem. Und so weiß man am Abend in der gemeinsamen Unterkunft oft nicht, was am Tage mehr belastet wurde: Ohren, Zunge oder Füße?  Auf jeden Fall aber, wurde das Herz entlastet.

Blick auf die Skipiste ohne Schnee

Die dunklen Stunden des Tages werden dann durch gemeinsame Spiele, loses Gequatschte oder gemeinsame Mahlzeiten deutlich aufgehellt, ja erleuchtet. Man schafft eine fast natürliche angenehme atmosphärische Vertrautheit zwischen allen mitreißenden Mitreisenden. Oder wann sieht man zum Beispiel andere Nichtfamilienangehörige ohne Charmesröte oder andere Gelüste mit wunderbaren Badhair in langer Unterwäsche beim Frühstück? Es ist dieser entspannte Zauber, der von dieser Zwischenzeit ausgeht, der einstimmt auf warme Öfen bei Punsch mit Kerzenlicht und einen rustikal ertüchtigt, die ungemütliche Zeit ohne Pharmazie zu überstehen. Wer solche Erlebnisse hat, sammelt körperliche und mentale Abwehrkräfte und ist vortrefflich gerüstet, was immer im Restjahr noch kommen mag. Ich bin maximal erfreut über soooooviel menschlichen Background!

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