Wandergruppe!
- Georg

- 29. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Okt. 2024

Seid ein paar Jahren schon, versammeln sich in der herbstlichen Natur - einige meiner dicksten Freunde zu gemeinsamen Ausflügen. Früher machten wir eher sächsische Gefilde unsicher (Elbsandsteingebirge) und nun streifen wir durch das voralpine Gebiet des bayerischen Oberlands. Es ist dabei nahezu unwichtig, wie hoch, weit oder kompliziert die exakte Route ist. Ziel ist nicht nur das Ziel, vielmehr sind es der Weg, die gemeinsame Zeit miteinander und die zauberhaften kleinen Momente entlang der Strecke. Egal welche Mundart die jeweiligen Einheimischen haben, Highlights lassen sich zwischen Stock, Stein, Hügel oder Tälern immer finden. Urlaub der entspannt. Als die jeweiligen Nachkommen noch zum wandern mitkamen, gab es eine zusätzliche Dynamik. Nicht immer ging es ohne zusätzliche Motivation ab. Heute starten die jüngeren Menschen ihre eigenen, elternunabhängigen Wandertouren. Da haben wir, zumindest in diesem Bereich, scheinbar nicht alles falsch gemacht. Und auch ohne Kids wird es uns nicht langweilig.

Ausgedehnte Spaziergänge, kleine gruppentaugliche Bergtouren unter goldenem Herbsthimmel, oder andere Aktivitäten im vertrauten Miteinander, sind Balsam für die gestresste Großstadtseele. Und nicht, dass es noch so etwas gebraucht hätte, so ist der Anblick von Menschen welche nicht zum normalen Habitat gehören und trotzdem in Nachtwäsche noch leicht verpeilt mit zerzaustem Haupthaar erst toilettesuchend durch die Gegend tappern und dann immernoch schlaftrunken am gemütlichen Frühstückstisch sitzen, doch sehr vertraulich. Das zeigt wie weit wir innerhalb unseres normalen Lebens, doch von den schönen einfachen Dingen , oder einfach schönen Dingen (wie auch immer) entfernt sind. Neben viel frischer Luft , Vitamin D durch die überraschend intensive Sonne ☀️ bekommen wir noch gegenseitige Wertschätzung und Vitamin B(eziehung), in fast unerträglichem Umfang frei Schnauze geliefert.

Auch wenn man nie die Karte ziehen muss, bevorzugt behandelt zu werden, ist ein beruhigendes Gefühl, nicht allein auf der Welt zu sein. Es heimelt, erdet und versichert , dass man mit seinen Auffassungen der Sachlage nicht

irgendwie zu dicht dran ist, zu einsichtig seine eigene Blase befeuert und ganz falsch liegt. Zudem bekommt die alternde sterbliche Hülle, den Drive der nötig ist, um auch weiterhin schmerzarm durch Leben zu schlendern.

Man erkämpft sich durch proaktive Selbstkasteiung, durch selbstgewähltes Schicksal auf anspruchsvollen Wanderrouten die vielfach überraschenden und überragenden Ein- und Überblicke der Weltenordnung, von dessen Existenz man bis eben nicht den Hauch einer Vorstellung hatte. Es ist jahrelang erprobt und jedes mal wieder ein Gewinn. Gern bis….. zur endgültigen Kapitulation der körperlichen Leistungskraft.





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