Verbote gehören verboten
- Georg

- 10. Mai 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Mai 2024
Es geht ein Riss durch Deutschland. Ein Riss durch Familien, durch Generationen. Vielen von uns, sagen wir mal vierzig plus, ist es egal wie man spricht und schreibt. Mitgliedern des Rats für deutsche Rechtschreibung ist es das zumindest aus beruflichen Gründen nicht und so empfehlen sie unter anderem, die Nichtanwendung von Sonderzeichen oder Sternchen als Ausdruck geschlechterneutraler Sprache!!
So müssen etwa bayerische Lehrkräfte seit dem 1. April (kein Scherz) im Schriftverkehr auf die Sonderzeichen verzichten, im Einzelfall drohen disziplinarrechtliche Konsequenzen. In Hessen gilt Gendern mit Sonderzeichen seit Kurzem als Fehler in Abschlussprüfungen an Schulen und führt zu schlechterer Benotung. Warum erst seit Kurzem? Und warum nicht eine einheitliche Regelung für das gesamte Land?Föderaler Lauch! Egal! Ich finde das absolut in Ordnung, wenn der Schulbetrieb sich an anerkannten Regeln orientiert, Mathe ist ja auch kein Gefühl!
Aus Sicht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes dienen die Sonderzeichen dazu, „so zu formulieren, dass Menschen aller Geschlechter angesprochen werden. Durch diesen Umgang mit Sprache solle möglichst niemand ausgeschlossen und alle repräsentiert werden.“
In Bezug auf die offizielle Sprachregelung in einigen Bundesländern gibt die Antidiskriminierungsstelle dann noch das von sich „Auch die pädagogische Freiheit der Lehrkräfte dürfte unzulässig eingeschränkt werden.“
Häh, sind Lehrpläne Leerpläne?
Diese „Stelle“ hat irgendwie recht und auch wieder nicht. Ich bin auch gegen diskriminierende Maßnahmen im Leben. Und wenn sich jemand in seinem Körper nicht wohl fühlt, sollte er oder sie sich helfen lassen. Das sollte in einer liberalen Gesellschaft geschehen. Alle Menschen können auch reden und schreiben wie sie wollen, niemand sollte irgendwas im privaten Bereich verbieten. Er , Sie und von mir auch Es, müssen dann nur auch mit den möglichen Konsequenzen leben können. Ich, der mit der Rechtschreibung als Kind überhaupt nix auf die Reihe bekommen hatte und auch heute nicht wirklich sattelfest ist, habe großes Verständnis für rot angestrichene Ränder in Aufsätzen oder Diktaten. Mir hat man ja auch nicht verboten Groß- und Kleinschreibung zu verwechseln, Kommas zu erfinden oder Buchstaben zu verdrehen. Es wurde nur mit Punktabzug bewertet. Ich musste keine Strafkniebeuge machen oder wurde auf dem Appell namentlich genannt. Es war keine große oder sogar politische Handlung, es gab einfach eine Fünf, wenn ich meine eigenen Rechtschreibregeln befolgt habe.
So könnte man das doch auch weiterhin machen. Ob ich nuschele oder stottere interessiert ja auch keinen, mit Dialekt oder Akzent formuliere ist dem Amt ja auch Wurst. In meinem Kindergarten hat man mir nicht gesagt wie ich Unterstrich oder Sternchen aussprechen soll! Gefehlt hat mir das in der Sprache bisher auch nicht. Ich bin immer freundlich zu meinem Gegenüber, dabei ist mir es gleichgültig, welches Geschlecht der Mensch hat. Im Zweifel, muss ich das auch nicht wissen.
Vermisst wird nach wie vor von mir das ultimative Fragewort: Wes?
Alle anderen W- Fragewörter könnten durch „Wes“ ersetzt werden. Es würde alles soviel einfacher machen!
Nach Einfachheit sollte man streben, nicht nach verworrenen Sprachmonstern. Seid weiterhin kreativ und verbietet Verbote!




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