Summer Sun Summer Fun
- Georg

- 26. Juli 2024
- 2 Min. Lesezeit

Hat jemand von euch eigentlich schonmal versucht, sich zu ändern? Mehr Sport zu treiben, weniger Fleisch zu essen, auch nachts nicht mehr bei rot über die Ampel gehen, mit begrenzter Handyzeit auskommen? Also nicht nur ab und an nett sein oder seine Familie zu protegieren, nein echte Herausforderungen meine ich! Wenn ja, habt ihr geschafft was ihr euch vorgenommen habt? Und was war das Ergebnis, hat sich euer Leben zum positiven entwickelt?
Ich habe auch mehre Male versucht weniger zu essen und auch weniger zu trinken. Klappt bisher überhaupt nicht! Als Kind war ich immer der dünnste Bub in der Klasse und auch in meinen eigenen Zwanzigern brauchte ich keinen Bauch-weg-Gürtel um meinem Schatten eine Kerzenform zu geben. Doch die Zeiten ändern sich! Aus der Konfektionsgröße 98 ist eine 54 geworden. Das bekommt das Hirn nur verzögert mit, wenn überhaupt. Meine sommerlichen Gewohnheiten haben sich auch noch nicht angepasst.
Irgendwann gibt es eine Nachricht in einer Chatgruppe der ich angehöre: „Bin im Biergarten, wo bist du?“ und schon ist es um meine Hüfte und Leber geschehen. Wahrheitsgemäß antwortete ich umgehend: “Ich bin natürlich auf dem Weg und in fünf Minuten bei dir!“

Es geht mir zwar in erster Linie um angenehme Gesellschaft die ich im Rund meines breitgefecherten Bekannten- und Freundeskreises sehr zu genießen weiß, aber wenn der Geist lieb umsorgt ist, muss der Körper natürlich auch vortrefflich versorgt werden.
Dass dann vorzugsweise nicht mit Mineralwasser und Haferflocken geschieht, ist für mich selbstverständlich.
Schmankerln aus Topf und Pfanne und besten Hopfentee. Das Wasser schmeckt erst, wenn es in der Brauerei war!
So wird bis spät in die Nacht geschlemmt und geschluckt, als wenn es kein morgen gäbe. Den gibt es überraschenderweise trotzdem immer wieder und spätestens dann, denke ich mit manchmal schmerzendem Kopf darüber nach, mich zu ändern! Bis zur nächsten Nachricht in meinem smarten Kommunikator. So verläuft der Sommer in Berlin. Eigentlich habe ich keine Wahl. Für eine körperliche Diät müsste ich mein Leben ordentlich ändern und das finde ich ziemlich anstrengend. Es grenzte an eine persönliche Niederlage, ein langweiliger Sieg der Vernunft über Spaß, Spontanität und Ungezwungenheit. Weniger Freunde treffen, mehr Sport treiben. Am besten irgendwelche Ausdauersportarten, bei denen man stundenlang beschäftigt ist, nicht an Essen zu denken ist und die mehr und mehr rubenshafte barocke Körpermitte strafft. Schöne neue Welt 🌎! Ab Fünfzig hilft nur Muskel, sagen die Bewegungspäpste. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Denn wenn der faule ältere Körper nur noch rum liegt oder sitzt, fällt auch die Kalorienmathematik schwerer. Die Einnahme-Überschuss-Rechnung ist jetzt nicht BWL für Dummies, sondern das was ich zu viel unter der Nase einnehme, bildet sofort den Überschuss auf meiner Hüfte. Mathematisch ist das Grundschulniveau, seelisch aber verlangt es nach diktatorischer Disziplin und Härte gegen sich selbst. Mit Ersterem kann ich glänzen, aber ich kann ja noch nicht mal dauerhaft streng mit meinen Kindern sein, wie soll ich mich denn dann permanent und penetrant selbstkasteien?

Nun, vielleicht ist ja der Sommer auch bald wieder vorbei und die spontanen Gelegenheiten mit Freunden kulinarisch zu zuschlagen werden nicht mehr so häufig sein. Aber nein, ich ahne neue Herausforderungen denen zu begegnen ist. Dann gibt es Oktoberfeste, Wanderurlaub, Martinsgänse, Weihnachtsmärkte und Christstollen, Lebkuchen,………!

Adieu, du schönes Leben!




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