Sonntagsblues
- Georg

- 2. Juni 2024
- 1 Min. Lesezeit

Mit zwanzig Jahren ist man nach Hause gekommen, in der Zeit in der man jetzt die Augen aufschlägt. Gegen 8.00 Uhr ist die Nacht vorbei. Sei es erhöhter Harndrang, senile Bettflucht oder die „to do Liste“ im Hinterkopf die einen aus den Federn treibt. Irgendwas ist ja immer. Auch wenn es keine Notlagen gibt, keine Keller auszupumpen, keine sozialen Verpflichtungen gibt, Wäsche hängt bestimmt und gesaugt wurde auch lange nicht mehr. Es gibt keine etwaigen Enkel-, Kinder-, Eltern- oder Opadienste. Es sind keine Trödelmärkte oder Krankenbesuche vereinbart, Kulturscheunen und Kunstspeicher in dem Umland frohlocken wie die Pest. Für sporttreibende Momente bräuchte man ja einen schmerzarmen Körper. Fällt also genauso aus, wie der Museumsbesuch mit allen Touristen dieser Welt. Sicher, Berlin hat viel zu bieten, aber es ist immer zu voll, zu weit oder zu sonnig 🌞! Und obwohl ich in keinster Weise verkatert bin, fehlt mir für Unternehmungen jeglicher Art echt der Antrieb. Ich fühle mich schon wie eine typische politische Partei. Ich stelle schnell fest was nicht geht und sogar wenn ich den Grund für die Unlust, das Nichtfunktionieren der Aktivitäten analytisch gefunden habe, kann ich nicht über den eigenen Schatten springen. Es ist wie eine Krankheit. Eine Luxusangelegenheit. Oder ist es der geschundene Körper, die mit scheußlichen Nachrichten überflutete Seele, welche innehalten und sich erholen muss? Eigentlich ist ab Montag wieder die Rettung der Welt auf dem Plan, aber ich befürchte fast, wenn ich gleich vom Sofa aufstehe und zur fantasievollen Liebsten humpele, dass die Uhr vorgestellt wird und der Montag sofort anfängt.










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