Schneesporttage in der very Heimat of Berge!
- Georg

- 2. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Verrückt wie man da so reinrutscht. Hätten meine sogenannten Schwiegereltern nicht am Nordrand der Alpen ihr Domizil gehabt und hätte man nicht versucht für die Kids, hin und wieder das weihnachtliche Fressfestival durch Bewegungen an der Luft zu unterbrechen, ja dann …. würde ich immer noch eine preußisch gesunde Abneigung gegen Skisport mein Eigen nennen. Aber es kam wie es kommen musste. Heute, bald zwanzig Jahre später, bin ich immer noch hoffnungslos infiziert mit dem Alpinvirus. Hoffnung auf Heilung gibt es nicht mehr und so ergebe ich mich demütig genussvoll den Naturgewalten. Für schneesichere Verhältnisse musste das bayrische Gebiet gegen den Wilden Kaiser getauscht werden und nun muss wegen co2 und dem ganzen Irrsinn das Gebiet weiter nach oben verschoben werden. Leider geht es mit einer preislichen Anpassung nach oben 👆einher, simultan sozusagen.
Insgesamt soll es der Freude aber keinen Abbruch tun. Ich überlege, ob ich in meiner beruflichen Tätigkeit auch eine dynamische Preisgestaltung installieren sollte, um auch in nächster Zukunft mich nicht permanent über solch kapitalistische Blüten zweifelhafter Güte aufregen zu müssen.
Das Geld für Unterkunft, gegebenenfalls Mietausrüstung und Skipass (Liftkarten) sind schon aus dem Blick genommen und es tut nur noch kurz weh, wenn man an die Piepen beim piepen der ec-Karte denkt.

Spätestens wenn man dann mit der Betonhüfte eines Flachlandtirolers die ersten lockeren Schwünge, fest verschallt auf den Brettern die die Welt bedeuten, durch die meterdicken Schneeunterlagen zieht, weiß man wieder, was man seit dem Spätsommer nicht als sportliche Reisevorbereitung getan hat. Selbst wenn man es vermag, mit den Nerven die Körperregionen so anzusteuern, dass eine geschmeidige und schwungvolle Talfahrt zu Stande kommen kann, ist es natürlich nicht garantiert, dass dort auch die muskulären Vorraussetzungen zu finden sind, die ein solches Vorhaben sicher zum Erfolg führen. So ist trotz aller altersgemäßer Vernunft und Erfahrung, eine größere variable Portion Glück von Nöten. Die man zweifellos braucht, um mit relativ wenig Vollschneekontakten die sportlichen Aktivitäten bis zur Abenddämmerung schmerzfrei zu gestalten.
Neben der körperlichen Anstrengung, die mal nix mit Broterwerb zu tun hat, tanke ich in der faszinierenden Atmosphäre der Berge, ob verschneit, vereist oder saftig grün, Kraft, Energie und Inspiration. Man lebt eben nicht vom Brot allein.
Abends in der Unterkunft mit wackeligen, gelartigen Beinen und umgeben von ebenfalls von der täglichen Malade geplagten Gleichgesinnten, finden dann analoge Spiele und Gespräche zwischen echten Menschen , gemütliche Stunden in geselliger Umgebung statt. Vernünftiges Essen und zünftige Getränke wandern den Schlund zur gehörigen genussvollen Ölung runter. Die Kuh hat mit dem Sonntag genauso viel gemeinsam, wie mein normales Leben mit der Alpenzeit.

Drum ist die Zeit in den Bergen eben wirklich ein Gipfeltreffen, der Gipfel der Genüsse, so zu sagen!, in fast allen Bereichen der Sinneswahrnehmung. Auch wenn der Ausdruck geklaut ist, ist er nicht unwahr. Erholung auf höchstem Niveau. Geflutet mit Glückshormonen hält sich das Wohlfühlniveau hoffentlich lange, bis mindestens zu den nächsten Winterspielen!




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