Plan, Pläne, Plänen
- Georg

- 9. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit

So ungefähr stell ich mir das Planen im öffentlichen Dienst vor. Fast wie Bäume Jahresringe bekommen, verteilt der Staat auf allen Ebenen, was er zu verteilen hat. Anweisungen, Geld, Schwierigkeiten, Mitarbeiter und Aufgaben.
Eine Grundschule in Weißensee zum Beispiel, die vor Beginn der Arbeiten keineswegs einsturzgefährdet war, wird seid 6 Jahren grundsaniert und ist aus diesem Grund geschlossen. Für August 2025 ist die Fertigstellung nun in Aussicht gestellt. Ich finde das überhastet! Woanders werden ganze Städte inklusive Flughäfen und Bahnhöfe in der gleichen Zeit neu gebaut. Alle Kinder im Einzugsgebiet und die ehemaligen Lehrer und Erzieher, werden seit Jahren berlinweit auf andere Schulen aufgeteilt und ausgelagert. Mein Zahnarzt sagt, nichts hält länger als ein Provisorium. Schulamt, Denkmalschutz, Bezirksamt, Bauamt. Das Karussell der Zuständigkeiten dreht sich wie ein psychedelisches Kaleidoskop, glänzt in allen Farben und niemand hat Schuld an den Verzögerungen. Wenn mir mein beauftragter Architekt erzählen würde, das ich zwar theoretisch eine Schule hätte, ich unheimlich viel Geld hineinstecken muss, um sie in Ordnung zu bringen aber die nächsten zich Jahre nicht benutzen kann, naja…. ich glaube ich hätte ihm mitgeteilt , dass es sich beim Fenstertausch weder um Raketentechnik noch um Gehirnchirurgie handelt und diesen von weiteren Aufgaben entbunden. Wenn er möglichst lange bauen möchte, kann er das ja zum Beispiel mit Pergamonmuseum machen . Ein privater Eigentümer hätte ein Interesse daran die Zeit mit Mehrfachbelastungen an Personal und Ressourcen so gering wie möglich zu halten. Die Politik denkt wenigstens in 4 Jahresperioden, aber die Verwaltungen denken scheinbar mit Salamitaktik von Weihnachten bis Weihnachten und haben das Gesamtziel (funktionierende Infrastruktur) aus den Augen verloren.
Oder anderes Beispiel: so sollen die Mitarbeiter in berlineigenen Betrieben ihre Urlaubsplanung für das gesamte Jahr 2025 im Oktober 24 abgeben. 13 oder 14 Monate im Voraus seine freien Tage zu planen, entspricht sicherlich nicht unbedingt jedem Mitarbeiter von dem auf der anderen Seite Flexibilität erwartet wird. In der Zwischenzeit (14 Monate) können Kinder gezeugt und geboren, Ehen vollzogen und auch wieder geschieden werden. Wenn die Verwaltungen solch große Probleme mit der Gegenwart haben, wie soll das erst zukünftig aussehen? Zusätzlich kommen eventuell noch unvorhergesehene Ereignisse hinzu. Kriege, Lieferengpässe, fehlende Steuereinnahmen oder pandemische Ereignisse. Es könnte auch technischer Fortschritt sein, ich denke an KI, die diese Prozesse straffen wird, wenn es nicht durch Bürokratie verhindert wird. Staatliche Fürsorge oder gar Vorsorge, stell ich mir anders vor.
Die Stimmen in der Gesellschaft werden lauter, die von zusätzlichen persönlichen Engagement bei der Altersvorsorge singen. Meine persönliche Erfahrung und heftige Befürchtung ist, wenn man’s nicht selber macht, macht es niemand. Oder anders ausgedrückt, verlässt du dich auf andere, bist du verlassen. Auf warmen Regen warten, vom Lottogewinn träumen oder hoffen, dass irgendwann doch noch die Erbtante auftaucht, ist wahrscheinlich nicht ganz der schlauste Weg! Ich setze voll auf KI , denn diese muss keine Urlaubsanträge 14 Monate vorher ausfüllen. Früher dachte man, die Computer und Roboter werden die gefährlichen und körperlichen schweren Arbeiten den Menschen abnehmen. Ich hab vergeblich im Arbeitsleben darauf gewartet. Mit der künstlichen Intelligenz werden hoffentlich bald Büros entschlackt, Datenerhebung und Verarbeitung wirklich automatisiert und wechselnde Zuständigkeiten überflüssig, da es nur noch ein Amt gibt, welches sich um „KI“ kümmert, wenn die Mitarbeiter die dort arbeiten, nicht im Urlaub sind.





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