Kampftag?
- Georg

- 1. Mai 2024
- 1 Min. Lesezeit
1.Mai!

Da ich ein Hybrid bin, also in meiner Brust sowohl ein Arbeiterherz als auch ein dekadentes Unternehmerherz schlägt, sollte ich mir aufgrund eines drohenden Selbsthasses, mich jeglichen Kommentars enthalten! Aber Mann ist ja noch so viel mehr. Urlaubsreif, Liebhaber, Vater, Kunde, Zuschauer, Fan und ein Tausendsassa! Wenn ich also Grabenkämpfer in eigener Sache werden sollte, müsste ich eine Uniform mit hunderten Hoheitszeichen und Dienstgraden mit stolzerfüllter Brust tragen. Das sähe bestimmt lustig aus, ein paar Karnevalsorden hier, ein bisschen Lametta da, bunte Aufnäher ähnlich einer Jeansweste eines Heavymatelfans. Ein multipler Kämpfer der bevor es los geht schon unter posttraumatischer Belastungsstörung leidet. Der Kampftag der Arbeiterklasse ist für mich schon immer ein nichterklärbares Unikum. In meiner Jugend sollten alle republikanischen Bewohner gegen was… kämpfen ? Gegen Bauern, Lehrer, Ärzte, Polizisten ! Großkapital gab es ja nicht in der kleinen sozialistischen Welt. Hat es der imperiale Unternehmer in London gemerkt, wenn Jungpioniere in Schmalkalden oder Lublin erst kurz die Marktplätze bevölkern und dann auf den Rummel gingen? Ist der Militärisch-Industrielle-Komplex vor geballter Kraft der VEB Narva-Beschäftigten, mit roten Plastik-Nelken winkend erschienen in Dederonkittel und Filzstiefeln, in die Knie gegangen? Heute weiß man, nachdem bei den politischen Führenden in Russland, Iran oder auch in China, Israel und wer weiß wo, regelmäßig die Sicherungen durchgebrannt sind, gegen wen man sich wehren sollte, wenn man für Frieden ist.
Denn Frieden ist die Grundlage für Glück, eine lebenswerte Umwelt und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, egal welcher Kaste man angehört!





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