Herbstspaziergang
- Georg

- 12. Nov. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Nach Steilvorlage von G. an G.

Vom Laube befreit sind Baum und Büsche, Durch des Herbstes holden, belebenden Wind,
Am Boden liegt nun Kleinkind-Glück;
Der alte Sommer, in seiner Schwäche,
Zog sich in den fernen Süden zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Strahlen goldgelben Lichtes In Streifen über die gräuliche Flur;
Aber der Herbst duldet Nix Buntes,
Überall legt sich Lähmung und Sterben,
Alles soll sich ins nächste Jahr vererben;
Und an Blumen fehlt's im Revier,Sie nimmt knallbunte Blätter dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein träges Gewimmel hervor.
Jeder kommt im Dunklen nach Hause.
Dort feiern Freunde eine große Sause.
Denn sie selber endlich Heim gekommen,
In gemütliche Häuser, bekerzte Gemächern,
In Handwerks- und Gewerbes Banden,
vom Druck der Giebel rauf auf die Dächer,
Da machen sie sauber und putzen die Rinnen, Denn nur so kann der Winter endlich beginnen.

Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluss, in Breit' und Länge,
So manchen lustigen Scherz bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
In befreundeter Runde verbringt man die abendliche Zeit, zu anderem ist man nicht mehr bereit!
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Lichtlein an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.




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