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Genosse Jörg Bela Teil 8

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 2. Feb. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Nov.

In der vierten großen Runde trifft seine kraulende Hand kurz bevor diese in das Wasser eintauchen sollte um den maximalen Vortrieb zu ermöglichen, auf einen Widerstand. Und dann geht es sehr schnell. Es kommt zur Totalkollision mit einem schwimmenden Plastikgefährt und dem darauf liegenden Menschen. Menschin wäre treffender! Diese im vollen Glauben unbeobachtet in den Tag reinzutreiben, nur mit einem spärlich zu benennenden Höschen bekleidet, geht in dem Durcheinander an Armen und Beinen vollständig unfreiwillig baden. Nachdem Beide beteiligten den ersten Schreck des Aufpralls überwunden haben und zu gewohnten Puls und Atemtempo zurückgefunden haben, sammeln beide alles was von der Schwimmhilfe über das Wasser verteilt wurde ein und legen es vollkommen durchnässt auf das Utensil. Jörg ist immer noch geschockt über die jähe Unterbrechung seiner sportlichen Aktivitäten. Ganz Vorbild, hilft er natürlich wo er kann und begleitet nun schiebend die Rettungsinsel zum unweiten Ufer der Mittelinsel. Die junge Frau, muss noch immer nicht ganz bei einander sein, so wie auf die freundlichen Worte Jörgs reagiert. Als das rettende Ufer erreicht ist und der Plastikbomber von Mann der Tat sicher vertäut wurde, begibt sich die junge Frau, bis auf das Höschen, wie Gott seine Eva schuf, aus den Fluten auf das rettende Eiland. Setzt sich ins Gras und kommt langsam zu sich. Jörg, der vor lauter Charme nicht mehr so genau weiß, wo er hinschauen soll, eröffnet das Gespräch mit einem mehre Minuten lang dauerndem Entschuldigungsvortrag. Nach dem er geendet hatte, stellt er sich noch vor und sagt, zu der offensichtlich etwa gleichaltrigen Unfallbeteiligten (so genau hat er dann wohl doch hingeschaut), ich bin der Jörg. So als hätte sie den mehrminütigen Monolog überhaupt gar nicht verstanden, schaut die Frau auf den Störenfried ihrer Traumstunde zu Wasser. Nach und nach lässt das Beben des Oberkörpers nach. Jörg bedauert das ein wenig und als sie dann endlich zu den ersten Worte anhebt, geht ein Wohlgefühl durch den auch äußerst verwirrten Genossen. Ich bin die Eva. Sagt sie und Jörg muss sich zusammenreißen um ihr nicht ins Wort zufallen und zu sagen: „Ja natürlich!“ oder „Wie auch anders?“ oder „Ich Weiß!“!!.

Er glaubt nun absolut unreligiös, doch an Schicksal. Sein Schicksal soll nun die Eva sein. Es hätte ihn furchtbarer treffen können, findet er. Die Stimme hat einen weichen Wohlklang und gar kein bisschen des Dialektes der Ureinwohner. Das was Jörg verschmitzt von Eva sah, führt zu überhaupt keiner Abwehrreaktion. Für Jörg hätte sie auch Claudia, Simone oder Sabine heißen können, es wäre trotzdem seine Eva gewesen. Sie bewegt sich, als hätte sie Öl statt Knochen, alles an ihr fließt.

Jörg der nun dummerweise alles tut um die unverhofft zweisame Situation möglichst schnell zu beenden, fragt ob er irgendwie hilfreich für Eva sein könnte, um wieder an das andere Hauptufer zu gelangen.

Eva meint daraufhin, dass sie es nicht eilig hätte, aber wenn er sich nützlich machen möchte, könne er „checken“ äh… überprüfen, verbessert Jörg, ob die Badeplattform nach der Kollision, noch tragfähig sei! Jörg, der universelle Fachmann für alles und für bunte aufblasbare Schwimmhilfen aller Größen im speziellen, kann keine ernsthafte Beschädigung entdecken, spielt aber kurz mit dem Gedanken den Stöpsel verschwinden zu lassen.

Sagt dann aber ganz Vorbild, „alles überprüft und bereit für die Weiterfahrt“. Malerisch erhebt sich Eva aus dem Gras und schreitet federleicht zum Einstig bereit zum Wasser. Bootsmann Jörg reicht ihr die Hand, die als Aufstiegshilfe dankend ergriffen wird. Nun auf der floßartigen Unterlage legt sich die Passagierin auf die linke Seite, sodass das Gebilde zu kentern droht. Beherzt stürzt sich Jörg auf die freie Seite und stabilisiert so die Wasserlage. Erleichtert fragt Eva nun, ob Jörg nicht nur Bootsmann, sondern alle anderen Funktionen auf der schwimmfähigen Unterlage ausfüllen kann.

Zumindest bis das sichere Ufer mit dem dort wartenden Bikini-Oberteil erreicht sei? Nun, darauf verstummt Jörg und sein nun hochroter Kopf beginnt wie ferngesteuert zu nicken.

Die nun vorsichtig startende Überfahrt entwickelt sich zwar nicht gänzlich von Bootspartie zu Bootsparty, aber die zwei nicht mehr ganz jungen Menschen kommen langsam ins Gespräch. Jörg fragt ungeniert nach dem Wie, Was und Warum, die Eva hier unbemannt mit dem seeverstopfenden Gefährt unterwegs ist. Eva entpuppt sich als sehr kommunikatives Wesen und entfaltet nun da sie körperlich fast vollständig entfaltet ist, auch ihren Lebenslauf sehr offenherzig.

Seit ein Paar Wochen ist sie in der örtlichen Grundschule für die Kinder der 3b zuständig. Wohnen tut sie übergangsweise in einem der Zimmer im Dachgeschoss der Schule, welche genau für solche Zwecke zu Verfügung stehen. Mathematik ist ihr Steckenpferd, aber alles andere scheint den Kindern und ihr auch Spaß zu machen. Aufgewachsen ist sie Glücksberg an der Nordsee. Aber als sie dann mit dem Studium fertig war, wollte sie nur noch weg aus der Stadt. Und jetzt da Eva Wangen rot werden und der Redefluss ins stocken gerät, weiß der geübte Zuhörer auf der andern Seite der Schwimminsel genau, dass da wohl eine gescheiterte Beziehung der Grund war.

ree



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