Genosse Jörg Bela Teil 3
- Georg

- 28. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Nov.
Als erstes werden alle bereits bestehenden privaten Häuser und Wohnungen darauf hin untersucht, ob es wirklich angemessen ist, dass zum Beispiel eine dreiköpfige Familie, zu versorgende Tiere hin oder her, in solch großen traditionellen Bauernhäusern wohnen müssen, oder ob diese nicht zum Beispiel in schnell zu errichtende Plattenbauten oder Containerdörfer am Rande der Umgehungsstraße wohnen können. So könnte den ehemaligen Bewohnern eine große Verantwortung zum Erhalt ihrer großen Häuser von den Schultern genommen werden. Und von der Umgehungsstraße wären sie auch Ruck-Zuck mit dem Kleinkraftrad und Anhänger wieder im Stall um tierisch zu schuften. Und wenn diese angestammte Bevölkerung dann schon einmal in ihren alten Häusern rumstromert, könnten sich diese dann doch auch gleich um die zahlreichen Werktätigen aus den anderen Landesteilen kümmern, die dann in ihren alten Federn liegen und nicht mit den Hühnern aufstehen müssen. Zu den neuen Aufgaben gehören dann zum Beispiel: Betten aufschütteln, putzen und Frühstück machen und sich um alles kümmern, dass es den Erholungssuchenden an nichts fehlt.
So könnte dieser rückständige und unterentwickelte Teil der Bevölkerung „danke„ sagen für die Jahrzentelang erhaltenden Transferleistungen.
Als zweites muss unbedingt etwas mit der Nahrungsmittelversorgung passieren. Es war Genossen Bela, sowie der gesamten Staatsführung schon lange ein Dorn im Auge, das sich die Auswahl in den staatlichen Versorgungseinrichtungen so eklatant von dem Angebot in anderen Regionen unterschied. So gibt es hier zum Beispiel in den Regalen überhaupt keine Produkte des Agrarindustrieerzeugers „Vereinigte künstliche Land und Stall AG“. Was für eine Ungerechtigkeit, die bayrische Bevölkerung gänzlich von dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt auszuschließen. Dabei weiß doch in den übrigen Landesteilen bereits jedes Kind, dass Lebensmittel aus dem Labor wesentlich gesünder, nachhaltiger und preisbewusster sind, als jene die ohne wirkliches System, fast zufällig hier und da aus dem Boden sprießen und mit viel Glück dem sechsjährigem Rasenmäherfahrer oder dem elfjährigem Mopedfahrer entgehen. Mit diesen gewaltigen Bemühungen der Modernisierung und dem Austreiben von Aberglaube und heidnischen Riten kann man sehen, wie wichtig der unumkehrbare Prozess der touristischen Erschließung der unterentwickelten Wildnis für die Vordenker der Gesellschaft ist.
Als dritte, aber nicht minder wichtige Maßnahme, müssen sich bei der Bierversorgung der heimischen und touristischen Durstigen grundlegend die Verhältnisse ändern. Ist es doch so, dass im Moment der unhaltbare Zustand die Regel ist, das örtliche kleine Brauereien sich mit der Herstellung des Gerstensaftes quälen. Es ist doch wirklich wesentlich effizienter die Versorgung in die qualifizierten Hände unseres erfolgreichen Getränkekombinates legen. Dieses könnte dann mit seiner Amerikanischen Zweigniederlassung „ Anheuser & Bush“ dafür sorgen, dass die tägliche Erfrischung und ggf. auch Dröhnung wirtschaftlich sinnvoll und völlig ohne Versklavung der örtlichen Bevölkerung organisiert wird! Was für ein durch und durch humanistischer Ansatz!

Als nächstes und lange noch nicht letztes Anliegen ist es wichtig, für den Teil der Bevölkerung die dann zwischen den rückständigen Einheimischen in Arbeitssachen, ausgeschlafen und ausgeruht über die örtlichen Hügel streifen, sich auf die Wiesen am Ufer eines Bergsees legen, oder als organisierte und in der Gruppe durchgeführte Individualexpedition, die einen oder anderen Höhenmeter auf den schroffen Felsen machen, für die muss auch adäquat kulinarisch gesorgt werden. Es kann doch nicht angehen, dass zum Beispiel Frau Müller, aus dem Hessischen welche mit ihrer Freundin aus Kindheitstagen unterwegs ist oder Herr Stark, von der Nordseeküste, der mit der gesamten Familie samt Köter, sich das erste mal auf das neumodische Zeug eingelassen hat und seinen persönlichen Weißwurstäquator überschritten hat, der kurz hinter Hamburg liegt, mit der Fleischkost der regionalen Armutsküche ihren lang anerzogenen und bis dato perfekt konditionierten Einheitsgeschmack versaut bekommen. Also muss genügend Muckefuck, Weißbrot, Suppe aus der Länder-Verbundleitung welche aus dem PCK Schwedt gespeist wird, ausreichend Weiß- und Rotkohl, sodass alle anderen Variante der Volksküche daraus hergestellt werden können, lieferbar und das Personal in Zubereitung und Darbietung geschult sein. Schließlich müssen sich die Werktätigen im ...Urlaub, selbst mir geht dieser neue Begriff noch schwer über die Lippen, auch auf die zuverlässige Versorgung der gewohnten Einheitskost verlassen können!




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