Genosse Jörg Bela Teil 12
- Georg

- 6. Feb. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Nov.
Jörg, der sich in seiner Beuterolle geradezu suhlt, kann noch nicht ganz kapieren was da eigentlich gerade passiert ist und überlässt auch weiterhin der Eva, nun seiner Eva die Initiative.
Evas rechte Hand rutscht nun fast zufällig von Jörgs Schulter und zwickt dem Verdutzten in den Hintern. Daraufhin löst sich das Knäuel auf und Eva läuft behände den Weg vom Hügel runter, geradezu so, als ob sie die Sonne, die ihre Bahn weiter zieht, einholen möchte. Jörg, der noch immer wie angewurzelt der lebendig laufenden, fast tanzenden Eva hinterhersieht, ist nun komplett neben der Spur. Nun ist er, der es gelernt hat, durch planvolles handeln die Ziele der Partei und Staatsführung und damit auch seine Ziele zu erreichen, da es um Herzensangelegenheiten geht, der Situation echt nicht gewachsen. Er der bisher nicht einmal ohne Plan aufs Klo gegangen ist, steht im seelischem Nirgendwo, er weiß nicht sehr viel, aber was er weiß ist, dass er in Flammen steht.
Wenn er sich es eingesteht, hat er nach der ersten Begegnung mit Eva, auch ob der fast hüllenlosen Erscheinung, schon geglimmt. Der Zettel im Sitzungssaal war neue Nahrung für die Glut, die Zusammenkunft und der Spaziergang war die Vorbereitung auf ein Großfeuer und der Kuss, der war der Brandbeschleuniger. Und Jörg muss verrückt sein, er weiß das er lichterloh brennt und hat ganz und gar nicht Sehnsucht nach der Feuerwehr. Viel mehr möchte er weiterbrennen lichterloh und gierig und wie bei einem Großbrand üblich, sehnt er sich nach neuer Nahrung, nach frischen nichtlöschbaren Material.
Jörgs Gehirn schrumpft wie bei frisch verknallten üblich, auf Erbsengröße, und die Hormone übernehmen das Zepter. Jörg, der schon seit er die Blume in Evas Haar steckte, den Kontrollverlust über sein handeln gewahr war, lässt nun geschehen, was auch immer nun folgen mag. Das erste was geschieht ist, dass er aus der körperlichen Starre erwacht und seiner Eva hinterherrennt. Als er sie erwischt, biegt sie auf eine Wiese ab, greift nach Jörgs Hand und lässt sich einfach fallen. Sie zieht Jörg mit in die Waagerechte und gemeinsam rollen sie den nun nicht mehr allzu steilen Hang hinunter. Dabei ruinieren sie nachhaltig das wunderbare Sommerkleid sowie Jörgs hellen Sommeranzug. Als sie endlich nach unzähligen Rollen, Purzelbäumen und Fastverletzungen zum stehen kommen, liegen sie wie ein nahezu unauflösbares Durcheinander in einander verkeilt kreuz und quer auf der Wiese.
Bebend hohlen die Tollkühnen Luft und registrieren ihre Lage insgesamt und im speziellen.
Jörgs Kopf liegt irgendwie auf der linken Hand Evas. Ihr Kopf ruht auf der Brust von Jörg.
Als sie nun beide registrieren, dass die doch recht eigentümliche körperliche Nähe des Anderen alles andere als unangenehm ist, kehrt wieder Leben in alle Glieder. Nun ja, als die Enge doch zu viel wird, wechselt Jörg die Position. Er legt sich sogleich zurück ins Gras neben Eva. Schulter an Schulter, fragt Jörg ob die Eva, das so geplant hatte und ob sie annähernd weiß, was sie mit ihm angestellt hat.
Nun fängt Eva an zu lachen. Ein mitreißendes, lautes herzhaftes Lachen.
Als die Spontanentlagung abebbt und sie wieder genug Luft zum sprechen hätte, zieht sie den Kopf von Jörg zu sich und küsst zwei drei mal alles was ihre Lippen erreichen können.
„Man Jörg, weißt du denn was du mit mir angestellt hast, am Wasser am letzten Sonntag? Ich war total in meinen Träumen und wurde jäh raus gerissen. Irgendein Lenker der Geschicke hat mit ein zum anknabbern leckeren Typen geschickt. Der galante Umgangsformen hat, kein Dummchen ist, offensichtlich unverheiratet ist und ansonsten vom Alter, Erscheinung und Intellekt absolut auf meinem Wunschzettel stand, in die Suchmaske, ins Beuteschema passte. Nenn es wie du willst!
Ja, da konnte ich einfach nicht anders und hab heute alles versucht, dir nahe zu kommen, so schön nahe!“ Sie streicht mit ihrer Hand über Jörgs Rücken und drückt ihren Kopf auf seine Brust. Nun schmilzt Jörg in der untergehenden Abendsonne endgültig dahin, wie Erdbeereis am Strand um Zwölfuhr mittags. Er, der zwar seit der Verabredung zum heutigen Treffpunkt auf irgendetwas nicht näher Bestimmbares gehofft hatte, hatte nun den Jackpott seinen den Händen. So kann Mann auch gewinnen, ohne zu spielen. Er neigt sein Kopf und drückt einen zarten Kuss auf den Kopf von Eva. Ihre Haare riechen so wunderbar nach allem, wonach er sich gesehnt hatte. Er wünschte sich, dass dieser Moment ewig dauern würde! Aber ganz Realist wie er nun mal ist, stellte sich in seinem Kleinhirn nun folgendes Szenario dar. Latenter Harndrang in körperlich anspruchsvollen Situation, einbrechende Dunkelheit, mitten auf unbekannter Wiese, mit von Gras- und Modderflecken übersäten Sachen,…..! Viel zu viele ungewollte Dinge überlagern sein neugewonnenes Hochgefühl. Wie benebelt hört er sich nun sagen“ Eva, ich glaube ich würde gern zu mir nach Hause gehen und zwar mit dir!“ Als ihm bewusst wird was er da gesagt hatte, bekommt sein Gesicht wieder die komische Feuerwehrfarbe. Evas Antwort, löst bei ihm ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami aus! „ Ich dachte du fragst überhaupt nicht mehr und wir müssen hier draußen übernachten!“
Ohne jegliche Hektik und so als hätten sie das gemeinsam schon tausendfach gemacht, erheben die Verknallten sich aus der Wiese. Schüchtern und Verlegen sucht nun Jörgs Hand, die der Eva. Als diese nun wie automatisch ankoppelt, wird Jörg mindestens zehn Zentimeter größer, seine Brust schwillt beeindruckend an, der Bauchansatz schwindet und aus dem bergauf gehen, wird ein schreiten. Sein starker Arm muss die Eva, die im gehen ihren Schopf- und ihre Kleiderordnung wieder herstellt, aber nicht ziehen. Viel mehr ist es ein führen, ein leiten sowie ein Hinweis darauf, dass sie zumindest für den jetzigen Zeitpunkt zusammen, verbunden, verbandelt sind.
Oben angelangt und aus der unebenen Wiese entstiegen, zieht Jörg seinen und damit auch Evas Arm zu sich. Sie dreht sich gekonnt, fast wie verabredet in seine Arme und lässt sich den Nacken küssen.

„So schaffen wir das aber nie zu dir!“ „Doch-doch, ich verspreche mich zu zügeln! Aber manchmal ist der Ortsvorsteher ob der berauschenden Aussichten ….., der Natur…., unbeherrscht.“ Jetzt ist es Jörg, der verschmitzt lächelt und Eva spielt vortrefflich, die kleine eingeschnappte Prinzessin. Sie bildet so einen verführerischen Schmollmund, dass es in Jörg zur weiteren seelisch-emotionalen Unordnung kommt. Nun reist sich Eva los und nimmt die Führungsrolle auf dem unbekannten Weg zu Jörgs Heimstatt ein.
Als er begreift was da grade geschieht, greift er nur berichtigend an der einen oder anderen Weggabelung ein. So erreichen sie im Schummerlicht der Sommerdämmerung Jörgs Behausung.
Schon beim ersten klappern von Jörgs Schlüssel, flitzt Schecke vom Ruheplatz vor dem Ofen, zur Tür und drängt sich durch den sich bildenden Spalt und begrüßt ihren Herren und sein Mitbringsel.
Jörg hat vergessen, Eva von dem Umstand seiner Mitbewohnerin zu unterrichten. Ist ja klar, er hatte ja schon Schwierigkeiten auf seiner Wolke 9 schwebend, den richtigen Weg zu finden. Zu seiner Freude stellt er fest, dass weder Eva noch Schecke Probleme miteinander haben. Nachdem sich Jörg für einen dringenden Toilettengang entschuldigt, macht es sich Eva, Schecke kraulend, im Wohnzimmer bequem.
Nachdem Jörg, mit deutlich leichterem Gang und entspannterem Gesichtsausdruck auch im Wohnzimmer erschien, fragte Eva nach einer Möglichkeit, sich frisch zu machen. Jörg führte Eva mit der Hand an ihrer Schulter durch das Haus zum großen Badezimmer. Das Kleine, war ja zur Zeit, aus nicht näher beschreibbaren Gründen unbenutzbar.
Eva löste seine Hand von Ihr und schwebte ins Bad mit der Bitte, einige Minuten für sich haben zu dürfen.




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