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Denkstätte

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 17. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

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Wenn einer mal wieder vom Glück verfolgt wird und das Grinsen partout nicht aus dem Gesicht verschwinden kann, aber man über soviel Glück 🍀- langsam unglücklich wird, dann empfehle ich eine Fahrt nach Hohenschönhausen.

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Über das am nordöstlichen Ende Berlins gelegene Gebiet, kann man ja ohnehin geteilter Meinung sein, aber das meine ich nicht. Es hätte für die schlechte Laune auch nicht ein grauer Novembermorgen sein müssen. Vielmehr meine ich eine Stätte mit grausamer Geschichte. Auf dem Gebiet einer ehemaligen Maschinenfabrik wurde unmittelbar nach deren Eroberung von russischen Truppen ein Gulag eingerichtet. Ab den 50 er Jahren wurde dann das festungsartige Gelände von der Stasi als Untersuchungsgefängnis weitergeführt. Mit erdrückenden Beweisen wird nun heute hier das menschenverachtende System der SED Diktatur ( oder einer beliebig anderen Diktatur) gezeigt. Für mich, der in Kindheit und Jugend, wenn auch im ungefährlichen Maßstab, Willkür und Unrecht in der DDR erfahren hatte und durch mediale Aufmerksamkeit nach der Wende zwar von den Vorgängen hinter diesen Mauern wusste, brechen die damaligen Ereignisse, aber mit voller unvorstellbarer Wucht auf mich ein. Mit der sachlichen, bildhaften Schilderung des damals normalen Betriebsablaufs, mit der schlichten Erhaltung der baulichen Anlagen, zur Schaustellung der täglichen Prozesse, wird eindringlich die perfide und systematische Kriegsführung gegen vermeintlich Andersdenkende dokumentiert. Wenn ich an Karma glaube, dann müssen alle die hiermit früher etwas zutun hatten, als Ratten oder Kakerlaken wiedergeboren werden oder in der ewigen Verdammnis ausharren.

Ich werde die vielen brutalen und unmenschlichen Details des Bespitzeln, Habhaftmachens, Internierens und Brechen des Widerstands wieder vergessen (historisch schade-aber als Selbstschutz unerlässlich), aber was ich mitgenommen habe und nicht vergessen darf ist, dass wir alle dafür sorgen müssen, das so etwas nie wieder passiert. Wir, die nun tun und lassen können was wir wollen, denken und sprechen können, wie uns der Schnabel gewachsen ist, werden erst verstehen was wir verlieren, wenn wir wieder für unopportunes Denken bestraft werden.

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Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur ist unter anderem der, das Andersdenkende nicht verfolgt, eingesperrt oder beseitigt werden.

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In der Demokratie werden sie in Fernsehtalkshows eingeladen, dürfen interviewt werden oder sogar ihre eigenen Parteien gründen.

Bitte lasst uns das weiterhin aushalten, auch wenn es manchmal schwer fällt!

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