top of page

Brigitte und die tierischen Instinkte

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 23. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

1


ree


Brigitte Hartling, die im Mittelalter befindliche Kriminalkommissarin mit mittelmäßigen Ambitionen und maßvollen Vorstellungen von ihrem Leben, sitzt am morgen des 23.September vor ihrem Schreibtisch. Hier kann sie nun die Motivationen der Verantwortlichen verstehen, alle zur Abteilung gehörenden Mitarbeiter auf einer Etage zu bündeln. Sie muss sich Mühe geben, auch wenn wenig Arbeit da ist, möglichst beschäftigt zu wirken. Hier in Schwerin, ist das überwiegend der Fall. Ja, das aufregende Leben der Fernseh- oder Literaturkommissare führt sie sicherlich nicht und das ist gut so!

Dafür kommt sie montags pünktlich zum Yoga und die Wochenenden sind, in der Regel, arbeitsfrei. Es könnte zwar ein bisschen Abwechslung in ihrem übersichtlichem Tagesablauf einkehren, aber im Grunde, ist Brigitte ein solider Vorzeigevertreter einer Jungfrau. Also des Sternzeichens Jungfrau natürlich. Scharfer Verstand, analytische Fähigkeiten und Interessen, aber bitte keine Aufregung oder unkalkulierbare Abenteuer beruflicher oder privater Natur. Heuer, am 24. September, also schon morgen, wird sie nun 50 Jahre alt. Auf großes feiern, hat sie keine Lust. Wen sollte sie auch einladen, wer sollte mit ihr feiern? Wahrscheinlich würde die letzte öffentliche Telefonzelle am Bahnhof als Örtlichkeit ausreichen, für die zwei, drei Hansel. Egal, es wird wohl ein Tag wie jeder andere auch. Sonnenaufgang, Wolken und Sonnenuntergang. Dazwischen ein paar Tassen Kaffee und einige Telefonate.

Nun, auf einmal und völlig unerwartet wird es aber hektisch in Fromms Welt. Der Chef ruft laut zur Teamsitzung. Unverzüglich rollen Bürostühle und scharren, mehrheitlich ungenutzte Schuhe, über Linoleum zum Besprechungstisch. Diethmer Fromm hebt Stimme und Arme "Es gibt eine Leiche im Zoo! Also eigentlich zwei! Ein Mensch und ein Tier. Brigitte und Muller, ihr fahrt mit mit der Abteilung Technik hin und sichert alle Fakten und Spuren. Und ..." Und schon hebt sich Brigitte von dem Drehstuhl und hört nicht mehr zu, nickt Fred Muller zu, der im eiligem Gehorsam, es ihr gleich tut. Brigitte ruft im Labor an und gibt Peter die Instruktion des Chefs weiter. Fünf Minuten danach, treffen sich alle auf dem Parkplatz und verteilen sich auf die Fahrzeuge. Peter und sein Team nehmen den Spurenbus. Ein Kleintransporter der vollgestopft mit allem ist, was zur Ausführung welcher Aufträge auch immer nötig ist. Sie können mit mit dem Equipment, vom lautlosem töten bis zum starten einer Atomrakete, alles beweisen. Brigitte und der halb so alte Polizeianwärter nehmen im Corolla Platz. Brigitte mag keine Polizeiautos und verzichtet auf den Dienstwagen.

Einige Momente später, die Motoren der Fahrzeuge haben grade ihre Betriebstemperatur erreicht, bleiben sie direkt neben dem harmonischen Haupteingang des Zoos unerlaubt auf dem Gehweg stehen. Brigitte legt ein selbstgeschriebenes Schild auf das Armaturenbrett "Polizei im Einsatz", was ihr schon öfter ein Abschleppen des Wagens verhindert hatte. "Wir gehen schon vor." sagt sie zum Peterteam, welches grade das scheinbar nötige technische Gerät aus dem Transporter zieht. "Hmm" macht Peter.

Am Eingang wartet schon der Leiter des Zoos. Herr Dr. Schneider, ein Mann Ende fünfzig und auch am Ende seiner Nerven.

"Es ist ein Drama, eine Katastrophe, unser Nashorn, Kimba, ist tot."

"Aha!" sagt Brigitte, "deswegen sind wir hier?"

"Ja natürlich, es liegt direkt vor der Tür des Geheges!"

"Moment mal, es soll einen Toten geben, hier im Zoo, einen Menschen."

"Ach, na klar, das ist der Pfleger, Siegmar Barr, der liegt drunter. Aber das ist doch klar, dass war ein Unfall, so unter dem Nashorn! Deswegen gibt es nichts mehr zu ermitteln!"

"Da müssen wir schon mal selber schauen!"

"Und wer untersucht den Tod von Kimba?"

"Na ein Toter kommt selten allein, aber eins nach dem anderen!"

"Sie machen mir Spaß, was soll ich denn den Besuchern sagen?"

"Das ist ihre Sorge, unsere ist die herauszufinden was hier los war. Wir werden alles absperren und untersuchen müssen, das gesamte Gehege. Wenn noch andere Tiere im Gatter sind, bringen sie diese bitte raus, damit wir ungestört arbeiten können."

Am Nashorngehege bietet sich ein gruseliges Bild. Der Oberkörper des Pflegers hängt am Zaun und der Rest wird von der leblosen Masse bedeckt, die bis vor kurzem, eine der Attraktionen des Zoos war, Kimba! Anwärter Muller muss ordentlich würgen und verliert seine Gesichtsfarbe. Auch die routinierten Spurenleser, welche mit vollgepacktem Handkarten das Gatter erreichen, schnaufen erst einmal durch. Brigitte fragte den hippeligen Direktor nach Aufnahmen von Überwachungskameras. Sie verabredet sich für in zwanzig Minuten im Hauptgebäude. "Eiu, stößt Peter hervor, keine angenehme Art zu sterben!"

„Weißt du schon was oder vermutest du nur?"

"Also Tod ist er definitiv und das es qualvolle letzte Augenblicke waren, steht ihm ins Gesicht geschrieben."

" Wir sollten wissen, was ihm geschehen ist!" beharrte Brigitte.

"Wir müssen das Monster von ihm wegschaffen! Gibt es hier einen Kran oder so etwas?"

"OK, Peter du kommst mit zum Direktor" sagt Brigitte eine Spur zu bestimmend.

"Das ist ja wie nach dem Klassenstreich in der 4. Klasse!" schmunzelt Peter "ja, Frau Lehrerin!" Und sie trotten los. Polizeianwärter Fred Muller, dem es schon wieder einigermaßen gut ging, kümmerte sich um die Absperrungen und Peters Kollegen begannen Proben aus Mensch und Tier zu entnehmen und das Gelände nach Ungewöhnlichem ab zu suchen. Für Normalsterbliche, ist wahrscheinlich alles in einem Nashorngehege ungewöhnlich!

 
 
 

Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen

In die Mailingliste eintragen

  • Google+ - Black Circle
  • Facebook Black Round
  • Twitter Black Round

© 2019 by Planet Georg Blog

Proudly created with Wix.com

Impressum

Impressum dieser Website erstellt über den Generator der Deutschen Anwaltshotline AG

Angaben gem. § 5 TMG

Betreiber und Kontakt:
Georg Bähler

Thulestraße 67
13189 Berlin

Telefonnummer: 01772980897
E-Mail-Adresse: g.baehler@gmx.de

Verantwortlicher für journalistisch-redaktionelle Inhalte gem. § 55 II RstV:
Georg Bähler Thulestr. 67 13189 Berlin

Bilder und Grafiken:
Angaben der Quelle für verwendetes Bilder- und Grafikmaterial:
Georg Bähler, Wix.com

Online-Streitbeilegung gemäß Art. 14 Abs. 1 ODR-VO
Die Europäische Kommission stellt eine Plattform zur Online-Streitbeilegung (OS) bereit, die Sie unter http://ec.europa.eu/consumers/odr/ finden.

Tel: 0815 4711

bottom of page