top of page

Biegsam und formbar wie frischer Ton auf der Drehscheibe

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 6. Mai
  • 3 Min. Lesezeit
ree


Ist es doch so, dass es ein Dauerlauf ist um zu werden wie man ist.

Es hat bei mir über 50 Jahre gedauert, dass ich mich mit mir gut auskenne. Dass ich Dinge tun kann ohne vorher die innere Gebrauchsanweisung zu lesen. Ohne durch Falschbedienung - Fehlfunktionen zu verursachen oder sogar das System Georg kaputt zu machen. Anfänglich, als ich mich noch nicht so gut kannte, gab es naturgemäß öfter geringfügige Normabweichungen. Und in den Momenten von größeren gesellschaftlichen oder personellen Veränderungen hat es einen gewissen Anpassungsprozess gegeben. Das wird auch zukünftig so sein. Aber im Normalbetrieb lief der Motor geräuschlos effizient mit mindestens durchschnittlich guten Ergebnissen.

Nun gibt es aber äußerlich auf das sensible georgische System Druckabweichungen. Es gibt Schwankungen in den Erwartungshaltungen. Ungeahnte Pausen, Lücken oder auch  Fehlstellen im sirupartigen Fluß des Lebens treten immer häufiger zu Tage.

Bin ich es doch gewohnt und füllte mich bisher auch fast aus, Verantwortung für Andere zu übernehmen. Mich zu kümmern im familiären Bereich,  mich um den Nachwuchs zu sorgen.

Nun, die Kids sind dabei ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Das geschieht nicht immer so reibungslos und planvoll wie ich das gerne hätte, aber es sind ihre Schritte und ich kann nur helfend oder steuernd eingreifen, wenn sie mich lassen. Das typische Empty Nest 🪹 Syndrom, das nicht mehr gebraucht werden, ein bisschen innere Leere macht sich in mir breit. Was ist gegen die Leere zu tun? Sollte ich mich politisch engagieren? Nötig hätte das Land es ja, Georg for President! Leider fürchte ich, bin ich für diesen Job nicht hart genug. Nicht hart mit mir und auch nicht hart anderen Menschen gegenüber. Mich stört zutiefst die Kultur des Streits. Die meisten Menschen sind zuerst gegen etwas! Erst wenn man fragt für was sie sind, kommen sie ins schwimmen oder stottern irgendwelche lobbygeschwängerte  Hirngespinste oder faschistoide Fantasien in Mikrofone, dass man nur noch weglaufen möchte. Kommt also für mich nicht in Frage.

Und beruflich, muss ich mir sagen, ist zwar nicht alles in trockenen Tüchern, aber die Gewohnheit der Unsicherheit, die dem Kapitalismus innewohnenden Trieb- und Innovationskraft, die jahrzehntelang Antrieb und Motivation für kreative Aktionen in der Arbeitswelt waren, ist einer soliden Situation auf aushaltbarem Niveau gewichen. Es werden keine Kopfstände oder Kunststücke mehr benötigt, um am Monatsende keine Klimmzüge am Brotkasten zu machen. Nur noch, wenn ich gerufen werde, handwerkliche Tätigkeiten ausführen. Sich von seinen Auftraggebern nicht mehr den Arm auf den Rücken drehen lassen, weniger, viel weniger Kompromisse bei Art, Umfang oder Terminanforderungen zu machen und auch den altersbedingten Einschränkungen, die ich auch nicht leugnen kann, Rechnung tragen. Eigentlich eine komfortable Situation, auf die ich lange planvoll, entbehrungsreich, auch nicht ressourcenschonend aber opferreich hingearbeitet habe und nun tatsächlich eingetreten ist. Das NEIN sagen, gegenüber dem Auftraggeber lernen, ist für mich schon eine schwierige Aufgabe und gelingt nicht immer so gut. Ein Prozess, der noch andauert.

Also im beruflichen Bereich die Vorzeichen auf Angriff stellen, ist also auch keine Option für mich. Also wie die Tagesfreizeit sinnvoll nutzen? Engagement für benachteiligte Personen, ein Ehrenamt oder doch Rückzug ins Private? Reisen, Garten, Sport, Kunst oder nochmal die Schulbank drücken? Ich bin 55 - ich kann werden was ich will! Bei der ersten Berufsorientierung vor 40 Jahren, waren die Möglichkeiten systembedingt doch arg eingeschränkt. Vielleicht eine Mischung aus allem. Die Vorstellung von Georg 2.0 gefällt mir gar nicht so gut. Die herkömmliche Version war doch so schlecht nicht! Da aber das einzig Beständige der Wandel ist, werde ich mich wohl auch bis zur eigenen Kompostierung im Rahmen meiner Möglichkeiten verändern. Schluss ist aber, wenn die rechte Plage sich über uns hermacht. Dann denk ich nochmal verstärkt über das mit der Politik nach!

ree

 
 
 

1 Kommentar

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen
Mario S.
Mario S.
07. Mai
Mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Du sprichst mir aus der Seele

Gefällt mir

In die Mailingliste eintragen

  • Google+ - Black Circle
  • Facebook Black Round
  • Twitter Black Round

© 2019 by Planet Georg Blog

Proudly created with Wix.com

Impressum

Impressum dieser Website erstellt über den Generator der Deutschen Anwaltshotline AG

Angaben gem. § 5 TMG

Betreiber und Kontakt:
Georg Bähler

Thulestraße 67
13189 Berlin

Telefonnummer: 01772980897
E-Mail-Adresse: g.baehler@gmx.de

Verantwortlicher für journalistisch-redaktionelle Inhalte gem. § 55 II RstV:
Georg Bähler Thulestr. 67 13189 Berlin

Bilder und Grafiken:
Angaben der Quelle für verwendetes Bilder- und Grafikmaterial:
Georg Bähler, Wix.com

Online-Streitbeilegung gemäß Art. 14 Abs. 1 ODR-VO
Die Europäische Kommission stellt eine Plattform zur Online-Streitbeilegung (OS) bereit, die Sie unter http://ec.europa.eu/consumers/odr/ finden.

Tel: 0815 4711

bottom of page