Bald sind wieder Schneesporttage
- Georg

- 22. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Schnee Sport Tage
Ähh, was hat das mit mir zu tun?

Gut verpackt in Wolle, Daunen und Kunststoff bewegt man sich aktiv oder passiv im Schnee. Man ist so gut verpackt und von der Umwelt abgeschirmt, dass Kommunikation mit Gleichgesinnten nur bedingt möglich ist und man selbst im Falle eines atomaren Volltreffers, diesem mit Würde die Stirn bieten könnte. Drum ist es mir ein Rätsel, wie diese Art Berge Hänge und Täler zu bevölkern, zu einem Massenphänomen werden konnte. Steht man hirnverbrannt und nur noch bedingt bewegungsfähig gut verschnallt und angezurrt auf einem oder zwei Brettern mit dem behelmten Kopf in Richtung Tal gerichtet an der Geländekante, der Schwelle ins Nichts. Dann in vorderster Linie, nickt man sich selber Mut zu und verlässt die waagerechte Position um Platz für all die anderen Lemminge nach einem selbst zu machen. Man gleitet ohne Fremdverschulden in andere Spähren, gibt nahezu freiwillig die Kontrolle über seinen Körper ab. Vertraut sich seinem Schicksal willenlos an. Was dann auf der abschüssigen Piste geschieht, sind meistens dilettantische Versuche sein Leben zu verlängern. Hilflos scheint man durch Gewichtsverlagerung des Oberkörpers und versetzen der Füße, falls möglich, die Geschwindigkeit und / oder die Richtung seiner Schlitterpartie zu beeinflussen. Erschwerend kommt hinzu, das die Strecke die zu bewältigen ist, weder gradeaus geht noch gleichbleibend moderat geneigt ist. Viele Unebenheiten scheinen nur da zu sein, um es auch den geübtesten Todesmutigen unter den Freizeitsportlern das Leben schwer zu machen. Und zu allem Unglück sind nicht nur diese auf der rutschigen Strecke zu finden. Viele unterschiedlich schnelle Fahrer mit scheinbar widersprüchlichen Vorstellungen von Streckenführung versperren die frei Fahrt für freie Bürger. Dauernd muss ich Menschen ausweichen, die offenkundig noch langsamer als ich unterwegs sind oder ich werde von dem Luftdruck von einer an mir vorbei rauschenden Lawine aus bunt bekleideten Rasern durchgeschüttelt. In meinem Kleinhirn, so stell ich mir das vor, hat die Crew der Miniarbeiter die für meine rudimentären körperlichen Funktionen und damit für das unbeschadete erreichen der Talstation bei mir zuständig ist, extremen Stress die dauernden Fastkollisionen mit bewegten oder feststehenden Hindernissen aus dem Schneehang zu verhindern. Schwerstarbeit, das hat doch mit Freizeitspaß nix mehr zu tun. Trotz dieser merkwürdigen Diskrepanz zwischen Vergnügen und Wahnsinn, begibt man sich kaum unten am Lift angekommen wieder nach oben. Als wäre man durch eine kleine Antenne auf dem Helm ferngesteuert oder als hätte man einen kleinen Teufel auf der linken Schulter, welcher einem gebetsmühlenartig einflüstert: „Auf der letzten Abfahrt hast du ja grade noch einmal die Kurven bekommen, auf der nächsten Abfahrt prallst du mit dem Pfahl zusammen und dann hab ich dich!“ Von unsichtbaren Händen geleitet, setzt man sich in die nächstbeste Gondel 🚠in Richtung Bergfahrt und versucht erneut oben angekommen dem Schicksal von der Schippe zu hüpfen, in die Suppe zu spucken, ein Schnippchen zu schlagen.
Ich habe keine Ahnung von Krankheiten, aber wenn das keine ist, was dann?




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