Ab-in-die-Derzie oder ar·ri·ve·der·ci!
- Georg

- 12. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Auf Wiedersehen, bella Italien!
Nach einer intensiven Woche kehren wir dem Stiefel den Rücken. Erlebnisreiche Tage schreien nach seelischer und körperlicher Verdauung. Das viele und gute Essen ebenso. Die Füllstände der kulinarischen und kulturellen Tanks sind wieder in einem befriedigenden Zustand.
Es gab ungefähr hunderte nackte oder nur leicht verhüllte fein ausgearbeitete Staturen aus Marmor, mal als sinnlich verträumte Götze, mal mit heldenmut kämpfende, überlebensgroße und sehr sicher furchteinflößende sowie vor Kraft strotzende Figuren. Mindestens ebensoviele heilige Babies, die in allen nur denkbaren Möglichkeiten angebetet wurden und Wunder versprühten, welche in vielfältigen farbigen Abbildungen zu bestaunen waren. Das alles noch dazu sehr alt.
Die italienische Lebensart ist freundlich, lebhaft und vor allem laut. Auch wenn sie sich untereinander in unmittelbarer Nähe befinden, scheinen sie sich wie durch Megaphone 📣 anzuschreien. Dazu benutzen sie nicht nur den Mund, nein auch Hände und Arme fuchteln wortmalerisch durch die Gegend. Nach Amputationen aller italienischen Arme wäre es ein sehr stilles Land.

Es scheint zwei Typen von italienischen Menschen zu geben. Die Einen, die in der Gastwirtschaft arbeiten, Teller mit Bergen voller Nudeln schleppen, Gläser und Flaschen mit vielfarbigen Inhalten auf die Tische verteilen, in den Hotels die Betten beziehen oder die Oberflächen mit Desinfektionsmittel reinigen. Menschen in Uniformen, die nicht müde werden, den depperten Touristen freundlich aber bestimmt Eintrittskarten verkaufen, den Weg zeigen oder erklären wie das Leben südlich der Alpen aussieht. Und dann gibt es die Anderen, die mit kastanienbraunen, verführerisch duftenden, hüftlangen, wallenden Mähnen perfekt im feinsten italienischen Schick gestylt und mit der obligatorischen übertriebenen Sonnenbrille auf der Nase über den holprigen Gehweg stolzieren, dabei rauchend und natürlich laut telefonierend dem permanent hupendem smarten Boy (wie aus der Fernsehwerbung) der auf einer mit affenzahn laut knatternden vorbei rauschenden Vespa sitzt zuwinkt.

Diese treffen sich dann in einem der unzähligen Straßencafés um gemeinsam aus aberwitzig kleinen Tassen, welche nur halbvoll gefüllt sind, heißen flüssigen Asphalt in den Mund zu schütten. Und selbst dabei sind sie nicht still.
Kurz gesagt, dieses Völkchen weiß zu leben, Dolche Vita !
Und dann noch mehr, also noch das Meer! Charmant ist es einfach da, wo das Land aufhört! Es wiegt den plötzlichen Schmerz des Verlustes auf, breitet sich in der Seele aus wie ein neuer Magnet 🧲. Tröstet mit aller Kraft 💪 die Wehmut die entsteht, wenn man ins nichts stiert. Ein rundrum tolles Land! Es dürfte keine zweite Einladung nötig werden, um Italien weiterhin zu erkunden. 🇮🇹🍕🍝










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