Widerspruch
- Georg

- 15. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Wenn es um einen einzelnen Begriff geht, heißt es wohl Oxymoron.
Veganes Mischhack, Hafermilch, ohrenbetäubende Stille, Einzelfallregel, Busbahnhof, Trockenshampoo, Wahlpflichtfach, Flüssiggas, Trauerfeier, Schwarzlicht, Frauenmannschaft, alkoholfreier Schnaps? Die Liste ist natürlich unvollständig und beliebig erweiterbar.
Warum gibt es so unendlich viel Blödsinn auf der Welt?
Was bin ich für ein unwürdiger Wurm, der sich mit den Buchstaben quält! Abwechslungsreiche sinnerfüllte Geschichtchen basteln und verbreiten, was für ein Traum. Dabei muss man doch bloß die verrückte Realität abbilden. Deutsch ist so verwirrend wie die Menschheit selbst. Man denke nur an die aktuellen Wahlergebnisse! Oder an die Gender-Diskussionen. Selbst wenn ich meine Sprache nach m/w/d ausrichten könnte, hätte dann ein junger weiblicher Ingenieur die gleiche Chancen in einem Bewerbungsgespräch wie ihr männlicher Mitbewerber. Nur bedingt, wenn der Arbeitgeber an Schwangerschaften oder Kinderbetreuung denkt! Ich freue mich über Gleichberechtigung immer und überall. Es ist mir schnuppe, ob mein Freund im stehen oder sitzen pinkelt. Um mit jemanden Badminton zu spielen oder gemeinsam zu arbeiten, muss ich nicht über seine sexuellen Präferenzen Bescheid wissen. Es ist schlichtweg redundant für seine Funktion in meinem Leben, ob er/sie/es Rocktragende liebt, selber dazugehört oder beides. Der kleine Unterschied, macht keinen Unterschied, ob ich diesen Menschen mag. Gleiches gilt für Religion, Bildungsabschlüsse, Herkunft oder Hautfarbe. Wenn er knorke ist, ist es schnaffke!
Es ist widersinnig, die Sprache zu verkopfen, wenn der Körper (noch) nicht bereit ist, zu gehorchen. Sprache entwickelt sich fortwährend und war immer schon ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Zustände. Ausdruck gesellschaftlicher Achtung. Wertschätzung würde auch und grade im Kapitalismus, über eine gerechte Entlohnung funktionieren. Das sollte dann aber auch grundsätzlich funktionieren. Für 8 Stunden Arbeit dann bitte überall den gleichen Lohn, egal ob Anwalt, Lehrer, Kfz-Mechatroniker oder Reinigungskraft. Denn nach der Arbeit haben alle Menschen ähnliche Bedürfnisse mit essen, schlafen und relaxen. Und das kostet alles auch sehr ähnlich. Es gibt wenig Grund für den gleichen Grad an Arbeitserschöpfung, unterschiedliche Bezüge zu erhalten.
Aber an diese Ungerechtigkeiten traut sich keiner heran. Dabei fängt hier der Finanzrassismus an.
Und mit dieser Sauce, will sich ja eigentlich keiner mehr bekleckern, oder?




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