Wer nix wird, wird Würth!

Punkt elf an einem sonnigen Vormittag in der wärmsten Januarwoche aller Zeiten, klingelt das Telefon welches neben mir liegt. Eine Nummer wird eingeblendet, die weder ich noch mein Telefon kennen! Ich nehme also an, das Telefonat. Früher hätte man "rangehen" gesagt, aber ich war ja schon dran oder man hätte, Telefon "abnehmen" gesagt, aber wovon? Manche Dinge ändern sich so schnell. Aber ich schweife ab. Egal, es meldet sich der Schraubenweltmarktführer, der auch sonst haufenweise Werkzeuge und ziemlich viele Materialien im Vertrieb hat. Also nicht der Herr Würth persönlich, sondern einer seiner zahlreichen Vertreter. Es gehe ihm um unser (seit Jahren) ruhendes Kundenkonto! Wir sollten doch jetzt bitte etwas erwerben, damit es wieder geöffnet werden könne. Ich teilte ihm freundlich und für meine Verhältnisse überaus deutlich mit, dass es seine guten Gründe hätte, warum unserer Konto ruhe und wir auch in absehbarer Zukunft kein Interesse hätten, von dieser Firma etwas zu beziehen. Der geschulte aber offenbar schwerhörige Verkäufer auf der anderen Seite der Telefonleitung, konterte gekonnt, "Aber dann rutscht mir ihr Konto weg und ich habe dann keinen Zugriff mehr auf Sie. Außerdem wäre es doch bloß ein Cutter-Messer und eine Packung Ersatzklingen für einen Zehner!" Mit dieser Aussage machte das Telefonas bei mir so gar nichts richtig. Er wälzt sein Problem auf mich ab! Was auch immer das für ein verkaufspsychologischer Trick sein mag, ich kann das überhaupt nicht leiden. Gleichzeitig dachte ich mir, ich würde sogar einen Zehner bezahlen, dass er keinen Zugriff mehr auf meine Telefonnummer hat. Außerdem verstoße ich nicht gegen mein Prinzip: kaufe nichts von Typen die "Cutter-Messer" sagen! Ich kaufe auch kein Car-Auto oder Bread-Brot. Freundlich und bestimmt, beendete ich nun sehr zügig das Gespräch! Ich glaube ich konnte durch das Telefon sehen, wie ein säuerlicher Mann mittlerer Reife, nicht amüsiert über den Verlauf seiner kostbaren Dienstzeit war.