Weihnachtsspaziergang
- Georg

- 12. Dez. 2022
- 1 Min. Lesezeit
in Zusammenarbeit mit Johann
Von Eise bedeckt sind Strom und Bäche
durch des Winters eisigen, kühlen Blick
im Tale friert und schneit es schick;
Der alte Sommer, in seiner Schwäche
zog sich in Richtung Äquator zurück;
Von dorther sendet fliehend nur ohnmächtige Wärme in eisfreien Streifen über die spiegelglatte Flur.
Aber der Winter duldet nix Grünes.
Überall bilden sich Skipiste und Rodelbahn,
alles ist vollkommen außer Rand und Bann
Aber an Farbe fehlt’s im Revier,
Er nimmt gut verpackte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen, finstren Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder fährt Ski heute so gern.
Sie feiern den Geburtstag des Herrn,
Denn sie sind selber geboren:
In niedriger Häuser dumpfen Gemächern, in Handwerks- und Gewerbesbanden, unter dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen in heiliger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge Durch die Pisten und Bahnen zerschlägt, Wie der Fluss in Breit und Länge
In so manche gute Almhütte einkehrt,
Und, bis zum Sinken überladen, Entfernen sich die wohlgefüllten Leiber wie der letzte Kahn.
Selbst von des Bergen fernen Pfaden Blinken uns farbige Skihelme an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Groß und Klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!




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