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Was ich noch nicht erzählt habe

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 2. Apr. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Apr. 2020

Wir haben immernoch '89. Es ist kurz vor Weihnachten und das fast alljährliche Problem tritt auf. Wat iss'n mit die Jeschenke? Vor allem den Eltern will man eine Freude machen.

Nun war das in den vergangenen Jahren schon immer ein Problem, aber nun standen ja ganz andere Optionen zur Disposition. Klarer Fall war es für uns, sie bekommen einen großen Korb mit Obst, so wie es noch nie an Weihnachten möglich war. Mein allerliebster Zwilling war im Besitz eines Führerscheins und eines fahrbaren Untersatz. Ein Trabant 600 .

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Älter als wir und auch öfter repariert. Egal, immerhin flexibel! Einsteigen, könnten wir heute sichtlich nicht mehr in diese Kunststoff-Knutschkugel, so wie man sich da zusammen falten musste. Gemeinsam, also er hinter dem Lenkrad und ich daneben fuhren wir von Pankow in Richtung Wedding. Meine beiden Knie musste ich nach rechts an das Fenster drücken, weil Sebastians rechtes Bein um nicht den Schalthebel zu blockieren, fast meinen gesamten Fußraum in Anspruch nahm. Wir steuerten auf den behelfsmäßig eingerichteten Grenzübergang am S-Bahnhof Wollankstr. zu. Nur drei andere Autos vor uns, das sollte dann nicht lange dauern, so die Hoffnung. Doch es kam anders! Wahrscheinlich gaben wir so ein groteskes Bild ab und gaben uns noch mittels Ausweis als Zwillingspaar aus. Oder wir waren einfach mal dran. Der uniformierte gleichaltrige Bewaffnete, beorderte uns in eine Haltebucht und forderte uns zum verlassen der offensichtlich nicht sonderlich bequemen Fortbewegungszelle auf. Verständnislos schälten wir uns aus dem Trabi. Nun wurde es komisch, ein Team von 4 Werkzeug schwingenden Uniformträgern, machte sich an dem Auto zu schaffen. Sebastian schaute besorgt und wurde sofort vom Einsatzleiter beruhigt. Alles würde wieder in den Ursprungszustand zurück versetzt, schalte es leicht sächsisch über den Bürgersteig. Gesucht wurde nach unerlaubten Mengen an Bargeld der DDR. Jetzt bekamen wir das Grinsen nicht mehr aus den Gesichtern. Woher zwei Neunzehnjährige mehrere hunderttausend Ostmark haben sollen und was man damit anstellen sollte, konnte uns der Befehlshaber auch nicht erklären. Das ich soetwas auch gar nicht hätte durchziehen können, wussten die Kontrolleure nicht. Ich bekomme ja heute noch hecktische Flecke, wenn ich auch nur schräg über die Straße gehen soll. Nachdem die Rücksitzbank gecheckt wurde und die Lampenringe wieder montiert waren, konnten wir unsere Fahrt zum türkischen Obsthändler unseres Vertrauens fortsetzen. Es wurde dann ein echt großer Korb und das Geschenk ein voller Erfolg! So bekamen unsere Eltern auch im Winter die nötigen sonnigen Grüße.

So, jetzt wisst ihr, was ich mit einem hohen Prozentsatz meines Begrüßungsgeldes angefangen habe.

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