Wahrnehmen oder war nehmen
- Georg

- 2. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Noch spüre ich mich, aber ein bisschen gedämpft würde der Schmerz der täglich durch meine Glieder peitscht vielleicht ein angenehmes Erlebnis sein, vielleicht! Es ist ja insgesamt prima, kein langweiliges Leben zu führen. Aber wo ist das gesunde Maß? Verpasst man bei Selbstbeschränkung nicht ein wichtigen Teil von sich selbst? Wenn ich es nicht selber schaffe, sollte irgendjemand mal bei mir auf die Bremse treten. Aber sag mal einem multiinteressierten impulskontrollgestörten, konzentrationsschwachen Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion, dass er sich gedulden soll- er wird nicht wissen was das ist!
Irgendwelche abwechslungsreiche Möglichkeiten könnte ich jeden Abend haben. Aber die Kraft reicht einfach nicht. Der Geist ist willig, das Fleisch schwach! Es gibt so viele Konzerte oder Ausstellungen welche ich jeden Tag besuchen wollen würde, es aber nicht tue weil ich einfach nicht mehr kann. Es gibt soviel leckeres Essen, so viele schöngeistige Getränke, soviel lesenswerte Druckerzeugnisse, viel zu viel Kleinkunst und viel zu viel Sport, fantastische Filmkunst auf der Kinoleinwand, all das muss im wesentlichen ohne mich auskommen. Für einen Großstadtbengel, nehme ich nur in homöopathischen Dosen die sich bietenden Möglichkeiten war. Leider gibt es viel zu viele Freundschaften, die ich nicht pflege, wie ich es gerne hätte, weil schlicht die Power fehlt! So viele Zeilen die geschrieben werden sollten, weil die Gedanken sonst wieder verschüttet werden und somit die Chancen auf ein Weltbestseller weiter schwinden. Der nächste, wie auch immer geartete Kick für mich, abgesehen von den fortwährenden familiären Geplänkel, ist nur 10 Fahrradminuten entfernt. Das Tage nur 24 Stunden haben, ist natürlich auch ein berufliches Problem. Privat stört mich das noch viel mehr! Mich interessiert soviel, vielleicht mal eine Sprache lernen, so das sie dem eigenen Anspruch genügt, mit deutsch fang ich an, ich versprech’ es! Oder es geht auf Reisen und aus Fremden werden Freunde! Was könnte ich nicht alles machen, wenn das Hamsterrad nicht wär! Ausschlafen oder angemessene Zahnpflege, einen Grundkurs für Mobiltelefonbenutzung an einer Volkshochschule, kochen mit ausschließlich gesunden Lebensmitteln. Die Liste wäre endlos!
Zu allem Überfluss, wird es jetzt auch noch so früh dunkel! Vielleicht fokussiert sich ein bisschen mein Blick und beschränkt die Möglichkeiten, welche die Freiluftsaison gewöhnlich üppig bietet.
Glaube, Hoffnung, Liebe!




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