Von Hauptstadt zu Hauptstadt
- Georg

- 22. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
Von Berlin aus, sieht jede in andere Stadt in Deutschland klein aus. Kleinstädtisch, irrelevant, lächerlich, bedeutungsarm! Hochnäsig schaut man auf die nicht minder stolzen bäuerlichen Dickschädel! So auch und gerade auf die Stadt, auf der anderen Seite der Glininker Brücke. Potsdam!
Was, wer, wo ? Pots.. was? Welcher Planet? Weltkulturerbe, Schlösser und Parks, Museen, Bohème-Promies Jauch, Joop, Hopp hin oder her. Aber ich habe wirklich wichtige Freunde, die dort schon viele Jahre angeblich glücklich leben! Nun wurde ich von einem Freund der Freunde überredet, mir etwas Berufsspezifisches anzusehen. Zwischen Mannheim und Ludwigshafen oder Kopenhagen und Malmö gibt es auch nur eine Brücke Abstand. Aber zwischen dem heimischen Herd und dem Objekt der visuellen Bearbeitung spannen sich circa 40 Kilometer. Das sind schnell mal 1,5 Stunden im Berufsverkehr. Noch viel größer ist die Entfernung emotional. Steht Potsdam wie keine andere Stadt für Preußen, Militär und solch Zeug, mit dem der ultrahippe überdurchschnittlich überhebliche Hauptstadtmensch nichts zu tun haben möchte. Dementsprechend charmant sind solche freundschaftlichen Hilferufe. Der Besichtigungstermin ist für Samstagvormittag angekündigt. In der Pandemiezeit, wird grademal die Hälfte der sonst üblichen Reisezeit benötigt. Ob sich das Reiseziel auch emotional annähert, wird sich zeigen. Kaum im Auto, fingen die Nervereien schon an. Samstag Vormittag fahren auch die Leihen Auto. Sie steuern ihre Fahrzeuge nicht zielgerichtet wie Profis irgendwo hin, nein sie mäandern auf dem Asphalt hin und her ohne erkennbaren Grund. Blockieren hier, holen beim rechts abbiegen weit vorher links aus und machen beim geradeaus schleichen auf der Mittelspur das lustige blinkende Lämpchen auf der rechten Seite Minute für Minute an und aus. Mit viel Glück kam ich pünktlich ohne Regelverstoß und weiterhin entspannt an meinem Ziel an. Was mich dann erwartete, versöhnte mich mit dem Tag und vorerst mit Brandenburgs Hauptdorf. Interessante Dinge zu besehen, zu betratschen, zu bewerten! Nach dem Dienst, dann der Schnaps! Naja so ähnlich. Ich fuhr noch zu den Freunden, das erste Mal, seit Corona. Schön, das ohne aufwärmezeit sofort die Herzlichkeit und vertrauliche Wärme der Freunde wieder da war. Nach einer Stunde quatschen, hatte ich noch die Einkaufspflicht abzuarbeiten. So trudelte der Samstag aus. Und ich freue mich schon auf die Zeit, an denen es wieder ganz normal wird, Freunde zutreffen, zu umarmen, zu herzen und zu knuddeln.





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