Voll Krass
- Georg

- 31. Mai 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juni 2020

Alle Jubeljahre ist es Zeit, meine Fehlsichtigkeit zu "pflegen". Zu überprüfen ist da eigentlich nichts, denn Veränderungen finden nur noch dahingehend statt, dass die Alterskurzsichtigkeit mir ermöglicht, auf kurze Distanzen, Schriftstücke gänzlich ohne Nasenfahrrad zu entziffern. Was sich unter anderem im Bett und beim Sofasurfen mit Buch sehr gut macht. Aber zurück zum Augenarzt. TÜV und ASU gab's nach mehrstündigen nervtötendem warten mit minimalen Veränderungen der Sehstärke. Ich, also mit dem druckfrischen Rezept zum Optiker meines Vertrauens. Dort suchte ich mir erstmal ein Gestell aus. Voll leicht und flexibel sollte es sein. Die "Gläser" sind dann selbsttönend, gleitsichtig, superentspiegelt, gehärtet,...., beheizt und riechen nach Rosen und das gesamte Prunkstück, entstellt mich nicht komplett.

Ne, im Ernst, Ruck-Zuck war die perfekte Brille für mich gefunden und eine Woche später zur Abholung bereit. Bezahlen, Aufsetzen, Glücklich sein!
Dann kam Corona und damit kamen zusätzliche Anforderungen für den ohnehin spärlichen Platz hinter meinen Ohren. Erstens musste ich mir in der Vergangenheit da immer sehr viel hinschreiben, außerdem sitzen da noch Hörhilfen und nun zusätzlich die Gummis für die verpflichtende Gesichtsmaske. Das war zuviel für die Brille. Diese rutschte mir dauernd nach vorne und in einem Laden dann plötzlich ganz runter auf den Steinboden. Das Gestell war unzerstörbar, aber die Gläser hatten beträchtliche Funktionsbeeinträchtigungen. So bin ich mit dem "Patienten" dann zurück zum Optiker. Die junge Frau die grade Dienst hatte, zeigte fast körperliche Schmerzen beim Anblick meines Mitbringsels und machte ein sehr zerknirschtes Gesicht (auch trotz der Maske zuerkennen), befragte ihren Computer und sagte freundlich, dass sie das wieder in Ordnung bringen können. Ich sagte, dass ich davon aus gehe und desshalb hier bin. Erleichtert fragte ich weiter, wie lange das so dauern könnte und wie teuer das für mich wäre. Die Antworten die ich daraufhin vernahm, verursachten eine verwirrte Freude bei mir. "Circa eine Woche dauert es und wir machen das auf Kulanz!" Kulanz? Ich nenne es Wahnsinn! Denn erstens habe ja ich, ohne jegliches Zutun des Optikers, die Brille kaputt gemacht und Wahnsinn, weil zweitens, der gleiche Optiker mir vor Jahren schon einmal ein gesprungenes Glas für lau ausgetauscht hatte. Nun wird mir der Totalschaden repariert und ich muss keine Puseratze aufzubringen.
Grinsend und kopfschüttelnd, bedankte ich mich artig und verließ den Laden. 10 Tage danach, nahm ich meine gänzlich neue Brille in Empfang. Ich bin mir sicher, dass das Gestell auch neu ist, aber einem geschenkten Gaul......! Sollte ich mich denn da beschweren? Bei der Abholung wurden die Brillenbügel auch gründlich meinen Ohren angepasst, sodass ein erneutes rutschen deutlich erschwert wurde. Nun sehe ich nicht nur wieder sehr gut, nein ich sehe jetzt auch wieder sehr gut aus! Doppelter Gewinn! Mit der neuen Lösung bin ich echt happy und hoffe nun, dass der nächte Optikerbesuch lange warten kann. Fünf Sterne Bewertung! Volle Kaufempfehlung! Top Service, Made in Germany! Oder eben einfach nur "Krass gut"!





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