Veränderungen
- Georg

- 25. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit

Die Welt ist zwar ungerecht, aber es trifft die beiden hauptsächlichen Geschlechter fast gleichermaßen hart. Je länger die sterblichen Hüllen unter Sonne und Wolken unterwegs sind, desto mehr sind diese Veränderungen ausgesetzt.
Die signifikantesten Teile des weiblichen Torsos, sind ohne Stützkorsett ein Paradebeispiel für die Omnipräsenz der Schwerkraft. Eine Frau mit großem Busen, kann mit zunehmend vorrücken des Positionspfeils auf dem persönlichen Zeitstrahl endlich wieder ihre Fußspitzen sehen, ohne sich gefährlich weit nach vorne zu beugen!
Der männliche Liebesknochen verkümmert mehr und mehr zum schrumpligen Knorpel. Seine älteren Augen schaffen den Umweg über die barocker werdende körperliche Mitte zu den eigenen Fußspitzen nicht mehr ohne einen Spiegel zu benutzen. Alles nicht die schönsten Begleiter des Alterns. Sanitätshäuser, Optiker oder Hörfachgeschäfte werden zunehmend wichtige Anlaufstellen beim Wochenendeinkauf. Haare wachsen nicht mehr, zumindest nicht da wo sie sollten, in Form, Farbe und Intensität sehr unterschiedlich zu früheren Jahren. Von Hautveränderungen ganz zu schweigen. Aber das sind ja nur die körperlichen Wehwehchen. Geistig fühlt man sich zunehmend unverstanden. Was gestern Gewissheit war, gilt heute nicht mehr. Die Nachrichten scheren sich um ein halbes Dutzend bekloppte superreiche Spinner, die sich ohne Not in Lebensgefahr begeben haben und nicht um die täglichen hundertfachen menschlichen Tragödien im Mittelmeer! Europa denkt, wenn ich heute keinen Diesel mehr fahre, kein Fleisch mehr esse und mein Haus dämme, rette ich die Welt. 75 Prozent der Weltbevölkerung bläst jeden Tag mehr co2 in den gemeinsamen Himmel aus, als am Vortag. Das Maß an täglichen Lernerfolgen wird bei mir mit jedem Tag kleiner. Dinosaurier starben aus weil sie sich nicht anpassen konnten. Mit mir wird das eventuell auch passieren, obwohl es nur einen Tod geben kann!
Manchmal wünsche ich mir noch mehr geistige Trägheit für mich selbst als es mir altersgemäß zu Teil wird, grade so als Ausweg für den inneren Zwist, den ich zunehmend nicht mehr aushalte. Die vielen Dinge die in meinem Kopf einfach nicht zusammen passen, zermürben und verbittern mich zunehmend.

Aber was sind die Alternativen? Früh sterben? Oder zweifelhafte orthopädische Operationen?
Sehr, maximal nein! Dinge akzeptieren gegen die kein Kraut gewachsen scheint. Wenn es Stellschrauben gibt, welche mit vertretbaren Aufwand zu benutzen sind ohne vorher mehrfach in Umerziehungslagern einzusitzen, dann kann man ja probieren, die Feinjustierung bedarfsgerecht oder wohlfühlgerecht vorzunehmen. Kopf und Körper sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Aber bei entsprechenden Umgang, erreichen diese unter gesunden Bedingungen ihre gedachte Halbwertszeit.
Eigentlich hab ich noch ziemlich viel auf meiner to-do-list, also ist Kapitulation keine Option! Ceep calm and george on!





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