Verdammt lang her, verdammt lang!

Manchmal tauchen Menschen, die man lieb gewonnen hatte, im Eifer des täglichen Gefechts, einfach unter. Verschwinden von der eigenen Bildfläche, sind augenblicklich nicht mehr in Verbindung mit einem und verlieren schleichend an Bedeutung. Und dennoch fehlen sie einem beträchtlich, in lichten Momenten. Der Mensch braucht eben mehr als einen vollen Kühlschrank, ein fahrbereites Auto vor der Tür und einen ganzen Schrank voller Nixanzuziehen. Er braucht Network mit Soft Skills, wie man auf neudeutsch sagt. Die unsichtbaren Netze der zwischenmenschlichen Beziehungen, welche im besten Fall, ein undurchdringbares Dickicht aus mindestens armdicken Ästen und mannigfaltigen Verzweigungen ist, dass sich schützend gleichwohl einem Kokon um den Menschen webt. Und ich schließe hier eindeutig Karriereplanung und Sex aus diesem Verbindungen aus.

Freunde, Kumpels, Kameraden, Begleiter, Gefährten,.... welche nicht brauchbar sind für das Vorbenannte, aber ein Dasein auf dieser Erde erst aushaltbar, angenehm, gemütlich, ja lebenswert machen. Menschen die einen selbst bereichern, bestärken, kritisieren oder zusprechen, beeinflussen oder mit denen die gemeinsame Zeit, einfach nur großen Spaß macht. Alte Schulfreunde, die man nur noch in Ausnahmefällen trifft, zum Beispiel. Oder temporäre Weggefährten, welche nach der Ausbildung einfach komplett Raum und Zeit wechselten. Oder jemand den man innerhalb einer drei monatlichen Auszeit ziemlich gut kennengelernt hatte, der aber eigentlich in einer komplett anderen Lebensphase steckte und deswegen abgetaucht ist.

Wenn einem das Wiedersehen mit dem einen oder anderen "recovered treasuare" glückt,

ist es ein ganz besonderer Moment! Warmherzig grinsend grübelt man über die sich aufdrängende Frage nach: Was war nochmal Karriereplanung und was war Sex und braucht man das überhaupt?