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Tücken des Alltags

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 15. Nov. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Spannbettlaken in XXL zum Beispiel. Es fängt ja gleich nach dem Kauf an. Packung auseinander nehmen. Dabei peinlich genau darauf achten, wie das Tuch gefaltet ist. Dann erstmal in die Waschmaschine, damit der gesunde Schlaf rückstandsfrei gewährleistet ist. Nach nur zweieinhalb Stunden ist die elektrische Minna fertig. Jetzt die erste Hürde. Die fast 4 Quadratmeter in einem fast gleichgroßen Bad zum trocknen aufhängen ohne dabei über Spiegel, Regale oder die Kloschüssel zu wischen. Irgendwie hängt das nasse Biest nach einer haben Stunde fast faltenfrei über der Stange und nach weiteren 2 Tagen des wechselnden Lüftens und Heizen ist es an der Zeit, das Monster trocken in den Schrank zu räumen. Da zwischen auspacken der Neuerwerbung und der jetzigen Aufgabe mehre Tage liegen, bestehen im persönlichen Speicher, leider 100 Prozent Datenverlust, was die Falttechnik der von Gummibändern fast bis zur Unkenntlichkeit entstellten Schlafunterlage angeht. So ist der Stoffberg nach dem "zusammenlegen" zwar viel größer als zuvor, passt aber doch mit ein bisschen Nachdruck in den Schrank. Einige Tage später, dann der große Moment: Bettwäschewechsel! Das flauschig weiche, duftende Etwas, faltet sich wie von selbst auseinander und man kann nur sehr unsicher erkennen, ob man die 1,80 m oder die 2,00 m breite Seite in den Händen hält. Dann oben im Hochbett, stellt man nach dem zweiten missglückten Versuch den Stoff glatt über die Matratze zu ziehen fest, dass man zu viel angezogen hat. Der Schweiß läuft in Strömen aus allen Drüsen. Nach nur einer halben Stunde, einigen unsittlichen Flüchen und Nachwuchswutausbrüchen, hat man es geschafft, die Gummis an den Rändern nicht zu zerreißen und alle Ecken der Matratze einzubeziehen. Das Beste daran ist, dass ich mich weiterhin auf der Oberseite des Lackens befinde. Ich wundere mich, wie soetwas Menschen machen können, die keine besondere Affinität zum Bodenturnen haben und mehr geriatrische Einschränkungen als ich haben. Kopfkissen und Deckenbezüge sind dagegen ein Kinderspiel und im nu erledigt. Und nun ab in die Dusche!

 
 
 

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