Think big and....
- Georg

- 27. Sept. 2020
- 2 Min. Lesezeit

Denke groß und handel überschaubar, eh...?
Denke groß und handel klein, eh... auch nicht wirklich gut!
Denke global und handel regional! Ja, könnte stimmen.
Alles zu seiner Zeit, perfekt!
Wenn man im Sommer mit einer wattierten Jacke und gefütterten Hosen in Winterstiefeln unterwegs ist, wird man zurecht blöd angeglotzt. Wenn man im Winter Erdbeeren kauft, ist alles in Ordnung, hähhh? Placebotomaten aus dem sonnen- und wärmeüberfluteten Holland füllen die Supermarktregale fast ganzjährig. Der durschnittliche moderne Stadtmensch, so wie es uns die Hochglanzprospekte der Bausparkassen und die Arztwartezimmerpublikationen vorgaukeln, hat weitestgehend verlehnt, mit den Jahreszeiten zu leben. Er verlässt morgens sein vollklimatisiertes Heim, um in einer Blechbüchse, sei es Auto, Bus oder Bahn, in sein Glaspalast von Büro zu fahren. Dort im achten Stock, lassen sich aus energetischen und Sicherheitsgründen, die Fenster natürlich nicht mehr öffnen.

So bläst die Lüftungsanlage gleichmäßige 22 Grad "Frischluft" in die gleichförmig beleuchtete und kaum unterteilte Großraumetage. Nach fünf Uhr abends, geht es dann noch in die Tiefgarage des Versorgungstempels. Neonlicht markiert den Weg aus der Garage und zwischen den Regalen. Wenn die Einkäufe dann um sieben Uhr abends in den Kühlschrank massiert werden, geht der Blick durch die hermetisch verschlossene Balkontür. Die Umgebung versinkt in der Dämmerung und der Check der Wetterapp verrät, dass es heute ein schöner Tag gewesen sein soll. Mist, jetzt noch Blumen gießen. Dank der elektronischen Helfer und der sauteuren Sprinkleranlage, braucht man dafür nicht einmal raus gehen. App öffnen und alles lässt sich regeln. Die Werbung zwischen den einzelnen Bedienpunkten suggeriert dem Anwender mit Kürbissen und Schokoweihnachtsmännern, dass bald Herbst ist und der Winter folgen wird. Auch ein Lebensentwurf!
Aber, ich bin ja kein durschnittlicher moderner Stadtmensch. Ich habe weder ein klimatisiertes Heim noch arbeite ich hauptsächlich im Büro. Dann in der raren Freizeit, versuche ich, diese jahreszeitlich angemessen mit leichter Bewegung draußen zu verbringen. Ich weiß nicht, was besser ist und ich will weder werten noch richten. Ändern kann und will ich es auch nicht, nicht für mich und schon gar nicht für andere.
Kürzlich gab es für mich die ersten Lebkuchenherzen und heute gab es wohl den letzten Tomatensalat

sowie die erste Kürbissuppe des Jahres!

Macht euch selbst euren Reim drauf!




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