The day after Überschwemmungen oder der Heimgarten

Hier sind zwar einige Straßen gesperrt, weil sie überflutet sind, aber das regt niemand auf. Jedes Jahr zur Schneeschmelze, ist das wochenlang der Normalzustand. Und auch sonst tut den meisten Menschen hier nur wenig weh und das schafft so eine grundsolide Gelassenheit in der einheimischen Bevölkerung, die wohltuend auf mich wirkt. Scheiße passiert, ja kann schon sein, aber meistens woanders und das betrifft mich eben nicht.

Wenn ich wie gewöhnlich im Garten des Schwimuhäusels sitze und auf das Bergpanorama sehe, störte es mich schon lange, dass ich es noch nicht bezwungen habe. So war es, bis heute! Um neun ging es auf den Weg in den Himmel, jedenfalls bis knapp davor. Zwischen Parkplatz und Gipfel lagen ca. 6 km Strecke und 1000 Höhenmeter, die es zu überwinden galt. Als relativ ungeübter Flachlandtiroler, hatte ich nicht wirklich ein Gefühl, auf was ich mich einlasse. Es wundert mich auch nicht, dass der Stammtisch in der Gipfelhütte verwaist ist.

Kurz gesagt, es war sehr steil und steinig. Der Aufstieg war anstrengend, aber der Abstieg war, zumindest für die wackelichen Knie, die Hölle.

Kräftemäßig war es grenzwertig, aber die Momente auf dem Berg und die Ausblicke in die atemberaubende Landschaft ringsum,

würden noch viel größere Risiken und Anstrengungen rechtfertigen. So sinke ich glücklich, zufrieden als König der Berge aber auch rechtschaffend ermattet in die Federn, wohl wissentlich, dass morgen Ruhetag sein wird.