Sommermärchen
- Georg

- 10. Juli 2021
- 2 Min. Lesezeit

Alle denken nun an Fußball. Von mir aus, aber dann sind sie schief gewickelt, bei mir. Mit gesellschaftlichen Randerscheinungen halte ich mich nicht auf. Ich lege den Finger in die Wunde, spreche an, was zählt! Zu einem Märchen gehören mindestens ein Polizist, Rotkäppchen, Großmutter, ein Krokodil, der Kasper und natürlich die zahlenden Zuschauer. Hier in meinem Märchen, ist die Großmutter des Amtes müde und hat für den Herbst ihren doch verdienten Gang in den Ruhestand angekündigt. Nun ist sie so Weise, ihre Nachfolge nicht selbst zu bestimmen. Es ist ihr zwar nicht egal, was nach ihr passiert, sie ist sich mit ihrer Erfahrung aber durchaus bewusst, dass sie es nicht mehr in ihren Händen hat, zu regeln was zu regeln ist. In dieses Vakuum stoßen nun illustre Kandidaten. Das Rotkäppchen hat zwar einen grünen Umhang um, glaubt aber, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat und läuft sich auch mit Unterstützung ihrer Community warm. Macht hier und da eine nicht ganz so glückliche Figur,

ist aber immernoch Sympathieträger und wohl eine ernst zunehmende Option für das Finale. Der Polizist, der schon intern die Großmutter beerbt hat und den keiner so richtig mag, verkündet ein Programm, das im wesentlichen in einem "weiter so" besteht. Er rechnet sich tatsächlich Chancen auf der Zielgeraden aus. Ob er in Mathe gut ist, wird sich noch zeigen. Das Krokodil, ist ein Altbekannter! Traditionell in gelb und blau, windet er sich, je nach Windrichtung und Stimmung durch das politische Geflecht. Schnappt Mal hier und schreit Mal dort, nur zu beißen bekommt es nichts. Es wollte ja lieber nicht reagieren als schlecht. Das ist selbst gewählte Bedeutungslosigkeit! Der Kasper, ist für mich ganz klar, der mit der fleischfarbenden Badekappe, der Narr aus Hamburg, der zur Zeit auf dem Geldpott sitzt. Hat er doch tatsächlich den Anspruch Chef zu werden, obwohl sein Haufen sich seit Jahren mit sich selbst beschäftigt und in weiten Landesteilen zur einstelligen Splitterpartei abgestürzt ist. Wenn es naiv ist bitteschön, von mir aus, aber wenn es Größenwahn ist, sollte er als Finanzkanister zurücktreten, sofort. Ich betrachte mit Absicht nicht den linken oder rechten Rand des Spektrums. Ich will nicht sagen, dass man zusammen genommen, ein Viertel der Bevölkerung per se für dumm und unmündig halten darf, man sollte es aber. Das wäre für unsere Land ein Segen. Denn wenn man sich die farbliche Gestaltung der Extremen wegdenkt, geben sie doch beide vor, sich um den kleinen Mann, die vergessen Familien oder die angehängten Regionen zu kümmern. Was für eine Farce! Wenn die Großen in der Mitte ihren Job richtig machen würden, würde nicht jeder 4. Berechtigte, seine Stimme in den Müll werfen. Was auch immer noch passieren wird, bis zum Wahltag, es wird mein oder vielmehr unser Märchen bunt machen, Farbe geben und hoffentlich unvergesslich gestalten. Je mehr Einfallsreichtum und je mehr Ideen uns als Betrachter erreichen, desto lebhafter und eventuell auch wehrhafter ist unsere Demokratie. Ich hoffe auf ein volles Programm. Und wir, als Publikum, haben dann die Wahl und bestimmen, wie das Märchen ausgeht. Ich bin kein Orthopäde und auch nicht religiös, aber ich appelliere an alle: mach kein Scheiß mit deinem Kreuz! Gehe aufrecht in die Kabine und setze dein Zeichen!





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