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Self-Service

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 18. Apr. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Irgendwie habe ich Schwierigkeiten mit diesem Begriff. Erstens ist es angelsächsischen Vorbilds. Da sollten in heutiger Zeit alle Sirenen schrill und laut heulen. Zweitens, dem Wortsinn nach! Ein Service, den man selber macht, bleibt mir auch nach längerem überlegen unverständlich. Zum Beispiel ein Konto, bei dem man alles alleine regelt. Vom einzahlen und abheben am Automaten (steckt ja auch das Wort "selbst" drin). Und den Rest erledigt man am heimischen PC oder mobile von unterwegs.

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Oder auch die Post ist Teil der Entwicklung. Früher bezahlte man sein Porto für die Beförderung der Sendung von der Einlieferung (großer gelber Briefkasten mit Turn und Taxis Horn oder Postamtsschalter). Heute wird die Sendung nicht mal mehr zuverlässig zu gestellt. Ab und an finden sich im heimatlichen Briefkasten zwischen der nervigen Werbung, welche trotz plakatiertem Verbot eingeworfen wird, die freundliche Mitteilung, das eine Sendung nicht zugestellt werden konnte. Obwohl man zum Zeitpunkt der Erstellung der Mitteilung nachweislich zu Hause war, die Klingel nicht defekt und auch sonst keine Störfaktoren am Start hatte. Ende vom Lied ist, dass man die Sendung, welche manchmal sogar in den Postkasten gepasst hätte, von der meilenweit entfernt liegenden Postfiliale abholen muss. Ein besonderes Vergnügen, da sich alle anderen Betroffenen auch dort tummeln, Fräulein Krause ihre drei Kleider von Zalando zurück schicken möchte und Herr Schulze irgendwas von Amazon nicht gefällt.

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Sehr gerissen und verschleiert als eine schleichende Preiserhöhung empfinde ich, das Versenden von Rechnungen per Email. Besonders unverschämt empfinde ich das, wenn es vorher Jahrzehnte lang anders ging. Nun ist nämlich nicht mehr der Versender zuständig für das pünktlich erreichen der Rechnung, sondern der Empfänger. Dieser muss zusätzlich und auf eigene Kosten diese Rechnung ausdrucken. So verursacht das einen zeitlichen und finanziellen Aufwand, den es früher nicht gegeben hat. Der Empfänger (Kunde) wird genötigt, eine Email-Adresse zu haben, einen wie auch immer gearteten Email-Empfänger und einen Drucker mit ausreichend Papier zu bevorraten. Das alles ist nicht unzumutbar, aber sollte bei Geschäften auf Augenhöhe verpreist sein. Das ist mitnichten der Fall. Diesen Trend aufgreifend bin ich, zusätzlich angeregt durch die derzeitige Kontaktbeschränkung, dabei verschiedene Produkte zu erschaffen und zu etablieren, welche von meinen Kunden dann hier abgeholt werden müssen und selbstverständlich im voraus zu bezahlen sind. Ich denke da an "Dachfenstertausch für Jedermann" oder "Dachrinnenreinigung für Fortgeschrittene".

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Das könnte ich alles vom homeoffice (auch wieder ein Anglizismus) aus erledigen und kontaktarm auf einem vom Kunden kostenpflichtigen zusätzlich zu buchenden YouTube Kanal überwachen. So gebe ich dem Kunden das Gefühl, selbst etwas erreicht zu haben und schone meine müden Knochen. Win-Win, schei.... Englisch!

 
 
 

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