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Saskia und die „Soundbouletten“

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 27. Mai 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Am Ende des Tages, nach zweieinhalb Stunden frenetischen energiegeladenen Abzappelns, begab sich Saskia auf den Heimweg. Dieser gestaltete sich naturgemäß anfangs beschwingt und von der Ausgelassenheit der Bewegungseinheiten im Tanzesrund vergnüglich. Aufgrund der nicht immer perfekten Anschuss- und nächtlichen Umsteigemöglichkeiten der Öffis, wurde dieser dann doch noch zu einer mehrstündigen Zumutung.

Saskia ertrug es wie gewöhnlich mit dem Gleichmut eines satten Faultiers im Verdauungsmodus.

Endlich daheim, fiehl Sie erschöpft, um ein Konzerterlebnis bereichert, in ihre Federn. Kurz bevor der bleischwere Schlaf sie endgültig einlullte, dachte sie schon mal an die „Soundbouletten“ welche sie morgen sehen würde und an Leon den sie heute nicht getroffen hatte. Gut oder nicht, grade als sie sich für egal entscheiden wollte, ist sie eingeschlafen!

Der Morgen dann verlief absolut ereignislos. Samstage halt, ein bisschen Haushalt, ein bisschen relaxen und schon ist der Tag rum. Aus der heimischen Musikabspielstation, schallt es schon den ganzen Tag über, eine Art „best of“ der „Soundbouletten“, quasi als Konzertwarmup. Saskia kennt und lieb jeden einzelnen Ton. Sie ist erstaunt, dass sie auch bei älteren Stücken, welche lange nicht mehr ihre Ohren erreichten, den Text immernoch buchstabengetreu wiedergeben kann. Ab 18.00 Uhr verändert sich dann die Grundstimmung Saskias, von gepflegter Langeweile zur aufgeregter Vorfreude. Auch für so eine erfahrene Konzertbesucherin und nachtaktiven Kulturkjunkie, sind Freilichtbühnenkonzerte mit einer ihrer „alltime“ Favoriten alles andere als „Dienst nach Vorschrift“! Da die Bühne in absoluter Fahrradentfernung nur lockere zwanzig Minuten entfernt liegt, verbucht Saskia den Gig der „Soundbouletten“ als Heimspiel ihrer Jungs. Boots, Jeans, Minibauchtasche mit Tabak, Telefon, abgezählten Geld und Ticket, sowie bekleidet mit einem Fanshirt der ersten Tour von vor über zwanzig Jahren, weisen sie weithin sichtbar als das aus, was sie ist! Konzertvollprofi und fortgeschrittene Fanin der ersten Stunde! Um sieben erreicht sie den Ort der Begierde. Nachdem sie den Drahtesel an einen Maschendrahtzaun angeschlossen hat, stützt sie sich in wilde Gedränge der anderen Konzertwütigen vor dem Einlasstor. Nur rein und ab zur Bühne, jeder Meter weiter hinten bedeutet für Augenpaare unter einssiebzig, 30% weniger Blickkontakt mit den Protagonisten des Abends. Das gilt es zu verhindern, dafür nimmt Saskia auch Tritte, Ellenbogen und blaue Flecke hin. Für die erste Reihe wäre sie bereit zu töten oder noch schlimmere Verbrechen zu begehen. Im großen Rund vor der Bühne ist es ungefähr wie bei der Reise zum Mittelpunkt der Erde. Je weiter man vordringt, desto höher sind die Temperaturen und der Druck der dicht an dicht stehenden Körper nimmt exponentiell zu. Als Saskia die Bühne fast schon riechen kann, aber durch die fast geschlossene Körperwand kein Fortkommen mehr möglich erscheint, hört sie eine Stimme, die ihr bekannt vor kommt und sieht ein verschüchtertes nicht ganz unschuldiges Lächeln, welches sie letzte Woche auf der Stirn hatte. Als sie sich bemerkbar macht, fährt reflexartig ein krangleicher Fang-und Transportarm, andere würden Tentakel sagen, aus. Dieser greift sicher zu und zieht Saskia fast spielerisch federleicht, gefühlte zwei Meter weiter nach vorne. Als Saskia einen prüfenden Blick in Richtung Bühne macht, stellt sie fest, dass sie am Ziel ist! Räumlich zumindest. Wo ist nun Leon? Und wie soll sie sich nun verhalten? Schimpfen wegen letzte Woche oder Dankeschön sagen für den jetzigen Einsatz? Und Armeslänge Abstand geht hier auch gar nicht! „Warum muss das eigentlich immer so kompliziert sein?“

 
 
 

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