Robinsonwoche
- Georg

- 15. Jan. 2021
- 2 Min. Lesezeit

Unglaublichnglaublich, aber ich habe es gleich geschafft. Woher wusste Daniel Defoe schon Anfang des 18. Jahrhunderts, wie ich mich rund dreihundert Jahre später fühlen werde? Gestrandet aus dem normalen Leben, aus Hoffnung, Glück und Zukunftsplänen. Ich fühle mich, wie ein einsamer arbeitender Mensch, allein im Ozean der Pandemie. Es ist winterlich Oll da draußen, dementsprechend quält sich alles, was auf den

Dächern unterwegs ist. So komme ich abgekämpft, dreckig, zerlumpt, nass und durchgefroren von der Arbeitsfront nach Hause. Die Leistungen sind bei Lichte betrachtet, auch nur Bruchteile von dem, was man bei vernünftigen Außenbedingungen schaffen könnte. Bei Lichte, ist auch ein gutes Stichwort. Morgen werde ich meine vier Wände mal wieder im hellen sehen. Wahrscheinlich werde ich mich fremd fühlen und Angst haben, dass ich gleich zur Arbeit muss. In den meisten Medien, wird von Krankheit, deren Verlauf, Vermeidung, Verbreitung und Eindämmung gesülzt. Die anderen Themen der Zeit, geben auch wenig Grund zur Freude. Vitamin D gibt es zur Zeit nur aus der Apotheke. So ist es so, dass ich die ganze Woche auf Freitag warte. Ich weiß ja, dass er kommt. Und nun ist er endlich da. Der Kühlschrank ist voll und für die Kids, kann ich auch nicht mehr viel tun. So bin ich vereint im Geiste mit Robinson, der nun endlich endlich seine gesuchte Abwechslung gefunden hat. Naja, mein Freitag verschwindet wieder und lässt mich erneut in der Tinte sitzen. Aber bis dahin werde ich, in der warmen Wohnung, kochen, putzen, spielen, lesen und schreiben, essen und trinken bis bei normalen Erwachsenen der Arzt kommen müsste. Bis, ja bis es wieder Montag ist und ich als "Außendienstmitarbeiter" vergeblich auf Home-Office hoffen werde. Dabei verhält es sich mit meinen Baustellen genauso wie mit den Möpsen. Dächer in Büros könnte es geben, wären aber sinnlos!




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