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Rentner auf Speed

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 31. Aug. 2023
  • 3 Min. Lesezeit
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Treffen sich ein Straßenköter und eine streunende Katze vor dem Festsaal Kreuzberg. Sagt die Katze „kikeriki“! Der Hund bellt entsetzt „Was?“ Darauf miaut die Katze „heutzutage muss man auch Fremdsprachen können!“


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Eläkeläiset ist finnisch und bedeutet Rentner


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Wenn die Zukunft so aussieht, dann kann ich sie kaum erwarten. Es gibt wohl keinen erdenklichen Grund zur Besorgnis. Auf Europatournee mit Freunden in lockerer Runde an einem Tisch sitzen, rumblödeln, musizieren und Spaß haben. Das man nicht verdurstet während man in Erinnerung schwelgt, versteht sich wohl von selbst. Aber da Erinnerungen auch immer willkommene Fälschungen der Realität sind, kommen bei der Wiedergabe von Tondokumenten internationaler Hits aus mehreren Jahrzehnten, doch recht eigenwillige Versionen heraus. Erschwerend kommt hinzu, dass die Protagonisten bekennende Anhänger einer in Festlandeuropa musikalischen Nische sind und die doch meist englische Originaltexte der Songs durch ihre heimatliche finnische Sprache ausgetauscht wurde.

Auch dass dieser unkontrollierte Blödsinn, der nicht erwachsen werden wollenden Jungs(kommt mir sehr bekannt vor), so gut konserviert wurde, nötig mir Respekt ab. Ein paar Beweise? Bitteschön!

Der ehemalige Schlagzeuger Kristian Voutilainen gab in einem Interview 2013 an, dass Eläkeläiset 1997 einmal gleichzeitig auf zwei Konzerten in Helsinki und den Niederlanden aufgetreten seien. Oder: 2003 feierte Eläkeläiset ihr zehnjähriges Bandjubiläum, indem sie auf dem Provinssirock, einem Festival, das zugleich 25-jähriges Bestehen feierte, und auf dem die Band 1993 ihren ersten Auftritt hatte, einen 25-stündigen Humppa-Marathon spielten.

Oder: Trotzdem Eläkeläiset eigentlich ein kurzes Projekt auf Zeit sein sollte, nahmen Onni Waris, Petteri Terävä, Martti Waris und Tapio Santaharju Ende Juni 1994 in improvisierten Studios – laut eigenen Angaben unter anderem einem Bus und einer Sauna – auf Anfrage von Stupido Records ihr erstes Album Humppakäräjät auf.

Oder: Eläkeläiset spielen zwar in der Regel nicht vor großem Publikum, traten aber dennoch bereits auf Festivals wie dem Provinssirock, dem Ruisrock und dem Wacken Open Air vor mehreren zehntausend Besuchern auf. Zu ihren Konzerten fährt die Band bisweilen mit einem privaten Kleinlaster. In früheren Jahren versteckte die Band gelegentlich alkoholische Getränke entlang von Autobahnen und in und um Konzerthallen, nach denen Fans und Konzertbesucher dann suchen konnten.

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Genreübergreifend werden nun seit 30 Jahren neben einigen eigenen Neuschöpfungen, auch weltberühmte Songs verwurstet, die nur noch mit sehr viel Glück zu identifizieren sind. Dabei spielt es auch keine nennenswerte Rolle, ob der Text korrekt übersetzt wurde oder vollkommen frei und neu erfunden in Fersform zu den Noten 🎵 geparkt wurde, Hauptsache es rockt, ach nee polkat beziehungsweise „humppat“. Und „humppa“ ist irgendwie wie „balkanbeat“. Niemand  Gesundes konnte sich vorstellen oder hat sich sogar ursprünglich gewünscht, dass es sowas gibt! Aber ist man erstmal von „humppa“ infiziert, gibt es kein Entrinnen mehr. Gegengift gibt es nicht mal von Biontech oder moderna! Der Körper gibt erst Ruhe mit zappeln, mitgröhlen (mein finnisch war noch nie besser!) und hopsen, wenn die Grenze des Möglichen überschritten ist. Das hat mit dem normalen Leben nix zu tun und das ist auch gut so! Pause vom Alltag!

Und so braucht man nach eineinhalb Stunden völliger kindlicher Ausgelassenheit einen Neustart. Körperlich geläutert, geistig genullt und sensorisch stark eingeschränkt erlernt man die rudimentäre Form des Lebens neu. Hoffentlich macht man nicht immer die gleichen Fehler, wie beim erstmaligen lernen. Wie ein reinigendes Gewitter haben die Stunden in denen man „humppa“ ausgesetzt war, Ballast abgegeben, überflüssige Lasten aus Körper und Seele getrieben, Platz gemacht für neue Sorgen, die in dieser komplizierten Welt mit Sicherheit auf uns alle schon zum Beispiel auf der anderen Straßenseite warten! Es tut jedes Mal wieder gut, für einen Moment die Realität auszublenden. Ich kann mir für meine Zukunft vieles vorstellen. Rentner auf Speed auf Europatournee - ist eine anzustrebende Option!

I ♥️ humppa!

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