Regentag
- Georg

- 14. Okt. 2020
- 1 Min. Lesezeit

Wandern in der sächsischen Schweiz geht eigentlich immer, auch bei Regen, ist aber auch mit dichter H2O-Pelle nur halbgeil.
Also geht man zum Kontrastprogramm über, ab in die Toskana-Therme. Zuerst muss man das sächsisches Einlassritual über sich ergehen lassen, 40 Minuten mit anderen Leidensgenossen im Regen anstehen und sich auf die Wärme hinter der Glasfassade freuen. Der Grad der Hydrophobierung bleibt sehr ähnlich. Dann den Obolus bei der freundlichen Frau mit breiter Mundart und schiefer Vierfarbenfrisur abdrücken und schon ist alles bereit für zwei Stunden Wellness. Es funktioniert fast wie bei Ikea, Kinder im Bällebad (Liquiddom) abgeben und dann Mini-Urlaub für den Betreuer in der Sauna. Nach zwei Gängen unterbrochen nur vom Brubelbad, habe ich mir, nach einem prüfenden Blick in den Spiegel, nachweislich auch die letzte Problemzone vom Leib geschwitzt. Manchmal hat es eben auch Vorteile, seine Sehhilfe im Schrank weg zu sperren. Alles was jetzt noch an mir klebt, ist vielleicht nicht unbedingt uneingeschränkt schön, aber extrem authentisch und 100 Prozent georgianisch! Wenn das mit den Problemen in den Köpfen auch so einfach wäre, würde ich vielen Menschen Sauna ohne Wiederkehr verordnen! Erschöpft krauche ich zur Kinderausgabe und der diensthabende Bademeister ist froh, die zwei Buben, die den durchschnittlichen Bewegungsdrang des allgemeinen Badegastes unermässlich steigern und den Altersdurchschnitt des Selbigen stark senken, wieder los zu sein. Nachdem uns die Therme wieder pünktlich ausspuckt, wird zur Nahrungsaufnahme gefahren, Nudeln mit Tomatensoße. Das Leben ist wirklich schön!














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