Rechts oder Links?
- Georg

- 4. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Sekt oder Selters?
Stones oder Beatles, Rock vs. Pop, Silbereisen oder Fischer, Ärzte oder Hosen, Ukraine oder Russland?

Ach, wär das schön, wenn es so einfach wäre!
Bevor man eindeutig für irgendwas ist, sollte man doch alle relevanten Informationen kennen. Aber wer kennt schon die absolute Wahrheit?
Bloß weil man den Krieg komplett ablehnt, muss man dann auch die Ukraine gut finden oder sogar automatisch gegen Russland sein?
Oder anders, wenn man bei ZZ-Top „sharp dressed man“ nicht still sitzen kann und der Kopf unfreiwillig rhythmisch auf und nieder schwingt, muss man ja nicht bei Sade „smooth operator“ das Radio aus dem Fenster schmeißen? Und muss man, wenn man geholfen bekommt, vielleicht nicht so umfänglich wie man sich das erhoffte, aber deutlich geholfen, muss man dann den Regierungschef beleidigen und den Präsidenten ausladen? Das geziemt sich unter normalen Bedingungen gar nicht und als Bittsteller hinterlässt den bitteren Geschmack der Undankbarkeit. Es geht bei der russischen Aggression leider um mehr als „nur“ um die Unversehrtheit Ukraine. Das müssen immer alle Seiten im Blick haben. Es gibt keine einfachen Entscheidungen. Alles zählt! Aber wenn ein westliches Land, Russland einen Angriffsgrund liefert, und die Russen dann wilde Sau mit Europa spielen, ist alles zu spät!
Und ich mach noch Urlausplanungen für den Sommer, schimpfe wie ein Rohrspatz, wenn meine Bubies auf dem Weg des erwachsenen Werdens, immer wieder Potenzial verschenken! Den Ärger kann ich uns eigentlich ersparen! Die Zukunft als solche, ist unverständlich, ja undenkbar geworden! Es kann alles passieren!
Zoonosen pandemischen Ausmaßes, Microplastik im Essen, Temperaturen über 50 Grad, kein Regen.und wenn dann in Sturzbächen. Und der Rubel löst den Euro ab! Bei den Aussichten möchte man jeden 10-klässler für die nächsten 20 Jahre tausende Kondome gegen Fortpflanzung schenken.
Da mein Erregungspotenial zu diesem Thema leider zur Zeit erschöpft ist, muss
ich Musik für mich sprechen lassen:
Ich hab' geträumt, der Krieg wär vorbei
Du warst hier und wir waren frei
Und die Morgensonne schien
Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer
Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr
Das war das Paradies
Selten gab es schönere zweite Strophen! In der letzten Strophe haben die Scherben dann bekanntlich dem pazifischen Grundsatz abgeschworen. Das spiegelt aber hervorragend den augenblicklichen Diskurs in der Gesellschaft. Ohne Waffeln - Frieden schaffen! Schöne Utopie. Mit Jesuslatschen, Hirschbeuteln und mit verfälschten Mercedessternen auf Regenbogenfahnen kann man die Russen leider nicht zum Abzug bewegen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen im Schützengraben zu liegen und bete zu allen Göttern gleichermassen, dass mir dieses Schicksal auch erspart bleiben wird. Das Schlimmste an diesem Dilemma ist, dass man als Gesellschaft nichts richtig machen kann.
Ich mach jetzt was ich kann und höre eine wilde Mischung der Spotifyplaylist! Von Hardrock bis Schlager, was tut man nicht alles für den Frieden?!?!




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