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Nostalgie

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 6. Dez. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Ich kann es wirklich nachvollziehen, dass man sich von der verstörenden Jetztzeit anwendet. Sich nach gewohnten Dingen sehnt. Suche nach dem Vertrauten, Erinnerung an die gute alte Zeit, die es natürlich so wie sich das Trugbild aus dem Rückspiegel der Jetztzeit vorgaukelt, nie gab. Das Spiegelglas ist selbstredend ein Hohlspiegel, welcher an vielen Stellen merkwürdig verzerrt, entstellt und blinde Flecken hat. Nie war die Vergangenheit schöner als heute. So kann man natürlich skurrile Devotionalien sammeln. Oder Erinnerungsstücke familiärer, technischer oder gesellschaftlicher Art. Ich tue das nicht. Wenn ich solche Dinge sehen möchte, gehe ich ins Museum. In einem leben, möchte ich nicht. Das Leben im ach so kultivierten alten Rom zum Beispiel, war nur für die Wenigsten die auf den Bärenfellen in dem Colluseum vortrefflich tafelnd, den zur allgemeinen Belustigung abgehaltenen Spielen fröhnten, ein Genuss, muss man wissen. Die meisten Menschen waren Bauern, Diener, Soldaten oder mussten selbst in den Ring steigen, um mit Löwen oder verurteilten Straftätern um ihr eigenes Leben zu kämpfen. Tausend Jahre später, in heute deutschen Gefilden, wo dauernd irgendwelche verfeindeten Volksgruppen gegeneinander Krieg führten und in den wenigen friedvollen Jahren, die Mehrheit der Unfreien in primitiven Hütten mit Loch im Dach, nassem Lehmboden und dem eigenen Vieh als "Heizung" ihr Dasein fristeten, üben die damaligen Lebensverhältnisse auf mich nur einen matten Glanz aus. Die Leute starben mit durchschnittlich 35 Jahren schmerzhaft an Bagatellerkrankungen. Und wieder tausend Jahre später, schlachteten sich ganze Völker in zwei verheerenden Weltkriegen ab. Dazwischen in den verklärt verherrlichten Zwanzigern, lebten Menschen unter hygienisch unwürdigen Bedingungen, quasi Tür an Tür, mit superreichen und superkriminellen Oberschurken. Drogen, harte gesundheitsschädliche Arbeit und jede andere Form von Exzessen, vernebelten den klaren Blick für die Massen, der für wirklich nötigen Veränderungen elementar gewesen wäre. Und wenn heute irgendjemand bei dem Titel dieser Abhandlung noch das anfängliche "N" streicht, verengen sich meine Augen zu Sehschlitzen und der ansonsten grade Rücken, geht kampfbereit in die Habachtstellung. Nie war die untergegangene DDR schöner, toller und besser als 30 Jahre nach ihrem Sang und Klanglosen verschwinden. Ich muss warnend erinnern und den Zeigefinger schwenken, es hatte triftige Gründe, warum sie verschwand. Zum einen war sie schlichtweg Pleite, verlor im internationalen Wettbewerb der Systeme. Zum anderen wollten die meisten Menschen die unfreiwillig, ja man kann sagen, zufällig wie ich selbst Einwohner waren, dieses Experiment einer sozialistischen Gesellschaft nicht oder nicht mehr! Und wer das nicht mehr weiß oder immernoch ignoriert, ist entweder blind, taub und stumm oder verfolgt andere Interessenten für die mir einfach die Fantasie fehlt. Ich denke Geschichte ist schon wichtig und jeder sollte möglichst viel darüber wissen. Aber man sollte auch die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen. Sonst werden wir wieder den Nebenbuhler mit dem Stein erschlagen und von Tieren oder Krankheiten gefressen.

 
 
 

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