top of page

Normal ist anders

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 23. Dez. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Mit der Kernfamilie durchs Land zu fahren, fühlt sich verboten an. Wir machen es trotzdem, weil die Oma sonst zu Weihnachten alleine wäre. Das gilt es zu verhindern. Drum eben, vier Mal Schnelltest bitte und mit Negativzeugnis, ab fast in den weitesten Winkel der Republik, der aber auch unter normalen Bedingungen, also auch ohne Oma, eine Reise wert ist. Auf der A9 ist nicht wirklich etwas los und so teile ich die trägen bleiernen Nebelmassen mit dem fahrbaren Untersatz, wie die Omas, Muttis und Hobbybäcker den Plätzchenteig mit dem Rührlöffel. Alles was ich möchte, ist ein Stück Normalität vorleben, suggerieren, spielen, vorgaukeln, auch mir selbst. Ein Stück ganz gewöhnliches Leben nach dem ich mich sehne. Aber in dieser Zeit ist nix normal. Zu viert zu Besuch zu kommen, ist und bleibt wohl auch erlaubt, wenn auch die Durchmischung der Bevölkerung aus verschiedenen Bundesländern nicht sinnvoll oder wünschenswert erscheint. Für die ü-achzig Oma, ist es das erste Fest alleine und so muss man bei ihr sowie im Haus und Garten, noch die allgegenwärtigen Wehwehchen beseitigen, bevor die wirklichen Probleme entstehen. Den Weihnachtsbaum hab ich von dem Restverkauf am Supermarktparkplatz. Es war ungelogen, der Viertletzte des örtlichen Händlers. Scheinbar bin ich mit der Sehnsucht nach heimeliger Atmosphäre nicht alleine. Auswahl sieht anders aus und muss dann das Departement of Deco (DoD) beim schmücken noch mal den Zauberstab raus holen. Nun ist es ohnehin fragwürdig, wenn Heiden einen Weihnachtsbaum schmücken und eine Krippe aufbauen. Aber um Normalität bemüht, werde ich jetzt kein Systemwechsel vom Zaun brechen. Irgendwie schön sind echte Kerzen ja doch und ehrlich, fehlen würde doch schon etwas ohne das komplizierte, umständliche Gemache mit Kugeln, Strohsternen & co. Und so gibt's dann das ganze Programm. The same procedure at last year, George? The same procedure at every year, Madame! So der Plan! Und es ist doch anders, als in den Jahren zuvor, es ist ruhiger! Der Opa fehlt und das wird auch so bleiben! Das Leben ist lahm, teigig, zäh und läuft auf Sparflamme. Alles dreht sich ums Essen! Das Wetter ist eher herbstlich, nur auf den Bergspitzen in der Ferne glitzert es weiß. Drinnen langweilen sich die Teenies, sie können und es geschehen noch Wunder, wollen nicht den ganzen Tag am Handy zocken. Plätzchen, Schokonikoläuse und diverse Leckereien werden quasi eingeatmet und so ist wohl der fehlende Appetit zu den Mahlzeiten nicht wirklich verwunderlich. Spannung in Bezug auf die Geschenke, kommt nicht mehr auf! Da diese in langen Prozessen, ab Juni dem Nachwuchs als Wunsch entlockt und in einem komplizierten ja-nein-doch Pingpongspiel auf das machbare gesunde Maß beschränkt und auf tatsächliche Bedürfnisse zugeschnitten und schlussendlich mit der "sofort-Kaufen" Funktion besorgt werden. Bezahlen muss man das im Internet nicht, es wird einfach abgebucht. Um der kompletten Trübsal zu entgehen, scheuche ich die Bande wohl noch auf den einen oder anderen Spaziergang, der eventuell zur kleinen Wanderung ausarten, heute sagt man auch mutieren, wird. Leider ist pandemiebeschränkt, alles zu, was als genüssliche Einkehr dienen könnte. So werde ich wohl nicht in der Sonne sitzen und Weißwurst und Weißbier als Stärkung nach der an Landstreicherei grenzenen 5-km Runde auf geführten und rollstuhlgerechten Wanderwegen vertilgen. Sei es drum. Es geht ja auch nur als Teil des Ganzen um mich. Wenn am Abend alle am Tisch sitzen, das Alpenpanorama aus dem Wohnzimmerfenster bestaunen, miteinander reden, essen oder gemeinsam etwas spielen, dann ist es Glück. Bis zur nächsten Katastrophe, die unweigerlich kommen wird. Schau'n wir mal!

 
 
 

Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen

In die Mailingliste eintragen

  • Google+ - Black Circle
  • Facebook Black Round
  • Twitter Black Round

© 2019 by Planet Georg Blog

Proudly created with Wix.com

Impressum

Impressum dieser Website erstellt über den Generator der Deutschen Anwaltshotline AG

Angaben gem. § 5 TMG

Betreiber und Kontakt:
Georg Bähler

Thulestraße 67
13189 Berlin

Telefonnummer: 01772980897
E-Mail-Adresse: g.baehler@gmx.de

Verantwortlicher für journalistisch-redaktionelle Inhalte gem. § 55 II RstV:
Georg Bähler Thulestr. 67 13189 Berlin

Bilder und Grafiken:
Angaben der Quelle für verwendetes Bilder- und Grafikmaterial:
Georg Bähler, Wix.com

Online-Streitbeilegung gemäß Art. 14 Abs. 1 ODR-VO
Die Europäische Kommission stellt eine Plattform zur Online-Streitbeilegung (OS) bereit, die Sie unter http://ec.europa.eu/consumers/odr/ finden.

Tel: 0815 4711

bottom of page