Nomen Namen Amen
- Georg

- 18. Aug. 2021
- 2 Min. Lesezeit

Afghanistan, Corona, Hochwasserflut-Katastrophe und einiges Andere! Um es mal so zu sagen, eigentlich ist nicht viel los in diesen Tagen und da kommt es mir gut zu pass, dass ich endlich über eine Herzensangelegenheit herziehen kann. Nun bekommt man von seinen Eltern normalerweise irgendwann in der Nähe seiner eigenen, meist völlig überraschenden Geburt, ein Namen. Diesen, schön und klangvoll oder sperrig nervig, behält man normalerweise auch eine ganze Weile. Erst wenn man sich entschließt zu ehelichen, ergibt sich eine reguläre Chance zum switschen. Allerdings ist die Möglichkeit auch begrenzt und es betrifft üblicherweise nur den Nachnamen. So wird eventuell aus Müller-Mayer und aus Krause-Krüger oder umgedreht. Diese Möglichkeit ist auch schnell ausgereizt. Kevin und Mandy, bleiben wie sie waren! Veränderlicher ist da schon die eigene Anschrift. Ist man eventuell unzufrieden mit Tiefenort, kann man ja zum Beispiel nach Hohensaaten umziehen. Wenn man nicht in Lederhose leben will, kann man das zum Beispiel in Mösendorf. Oder anstatt in Regensburg zu versauern, kann man in Sonnenberg wohnen. Obwohl ich bei der Präposition noch einmal hinschauen würde. Das muss man auch bei den Straßennamen! Wenn man sagt, man wohnt in "Am Grünen Gitter", ist auch eine Präposition zu viel im Spiel. Grammatik hin oder her, eine Wohnung in "Neues Ufer" ist auch strapaziös für die Ohren. Das mit den Hausnummern, ist es auch ein Thema, naja ich bin froh, nicht in der 69 zu wohnen.

Ebenfalls ist das Schicksal der unglücklichen Nr.13 bisher an mir vorbei gegangen. Denn Aberglaube bringt Unglück, wer's glaubt! Stärker wäre es in der Nr.1 zu wohnen. "Unter den Linden 1", hört sich staatstragend an. Die "Ernst Thälmann Str.", liegt genauso sicher irgendwo in Neufünfland, wie "Straße der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft"(DSF) und kommt als im Ausweis vermerkte Meldeadresse für mich überhaupt nicht in Frage. Mit "Berliner Straße", wäre man in Berlin aber ohne dazugehörige Postleitzahl aufgeschmissen. Die gibt es fast im Dutzend in verschiedenen Bezirken. Gewöhnungsbedürftig sind auch "Straße..." und dann folgt irgendeine beliebige Zahl. Einfallslos! Das klingt irgendwie nach Kleingartenverein. Schöner ist doch soetwas wie "Am Wasserwerk", " Straße zum Müggelturm" oder "Straßentunnel Alexanderplatz". Da weiß man wenigstens wo man ist. Das fällt mit "Straße X" schon schwerer! Mit meinem Gewissen möchte ich auch nicht vereinbaren, dass ich im "Hindenburgdamm" oder der "Bismarckstraße" wohne. Da gab's zu viele historische Schwierigkeiten für meinen Geschmack. Eigentlich ist es Schnuppe, was da im Ausweis steht, Hauptsache man ist gesund, hat ausreichend Platz in seinen vier Wänden und am Monatsende ist noch Geld übrig!

Eine Straße den Namen zu geben und dann noch den eignen, fällt mir gar nicht ein.
"Planet Georg Platz" vielleicht, aber dazu müsste ich gestorben sein. So wie Rio. Der soll nun endlich den militaristischen altbackenen Heinrichplatz umwandeln. Da gibt es zwar nicht einen einzigen Anwohner mit dieser Postanschrift, aber wegen Anwohnereinsprüchen, wird die Namensgebung zu mindest verschoben. Die basisdemokatische Politik, blockiert den Staat, bis dieser sich restlos abgeschafft hat.




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