Neues aus der Biltung!

Vorsicht Tiggerwarnung! Es ist eine sehr subjektive Schilderung und Vorweg verlautbare ich, ich hasse es!

Mein Großer macht grade eine handwerkliche Ausbildung. Dort richtet sich das Niveau des theoretischen Systems nach dem niedrigschwelligsten Mitlehrling. Damit erreichen die Probanden durchschnittlich sicherlich noch die Zielstellung, aber die Spitzenförderung oder das Motivieren der normallernenden Menschen ist Fehlanzeige. Das war vor 35 Jahren an meiner Berufsschule in einer anderen Gesellschaft auch schon so! Scheinbar ist das innerhalb der Dualen beruflichen Ausbildung aber weltweit schon ausreichend, um als Erfolgsmodell gehandelt zu werden. Nun gut, ich hatte ihn gewarnt und jetzt muss er das ertragen.

Viel schlimmer finde ich das gestochene im Dickicht des föderalistischen Schulbildungssystems. Es wird so lange am Patienten rumgedoktert bis er endgültig hingerichtet, umgezogen oder der Altersgruppe entwachsen ist.

Der kleinere meiner Buben, korrekt müsste ich jüngere sagen, erträgt diese Verrücktheiten schon eine Weile stoisch, weil ändern kann er eh nix. Zur Zeit wird mit pseudodemokratischen Versuchen diskutiert, ob an seiner Schule ein kompliziertes Blockunterrichtsmodell eingeführt werden soll. Es wird aus mir unerfindlichen Gründen, verschleiernd Rhythmisierung genannt. Aus den begleitenden Informationen der Schulleitung geht nicht hervor, was den Rhythmus ausmacht, wenn jede Klasse an jedem Tag unterschiedlich mit dem Unterricht beginnt und endet. Man verwurstet im Text viele vermeintliche Vorzüge (genannt Chancen) und eventuelle Nachteile (genannt Herausforderungen). Zusätzlich werden allgemein bekannte Zustände dem einem oder anderen System angelastet. Lösungen werden nicht aufgezeigt oder gar präsentiert. In wie weit die Eltern oder Schüler am Entscheidungsprozess, mit welcher Gewichtung, beteiligt werden, wird nicht verraten. Ich schüttel nur noch den Kopf über diesen Wahnsinn und frage mich, wie die Lehrer das alles aushalten.

Wenn doch angeblich so unendlich viel und immer wieder aufs Neue an dem Weg zur mindestens Mittleren Reife geändert werden muss, was sagt das über den Ausbildungsstand der Lehrer, Erzieher, Schulleiter und Beamten in der Schulverwaltung aus! Diese hatten doch mehrheitlich Frontalunterricht und Sechstageschulwoche. Wenn das doch alles so unzureichend oder sogar falsch war, wie konnte aus diesen Schülern, das werden was sie jetzt sind? Zieht doch den geforderten Stoff des Lehrplans, gern auch mit Hausaufgaben, einfach durch! Das ist unter den bekannten Voraussetzungen bestimmt schon schwer genug! Gendern, Wandertage, Inklusion, Willkommensklassen, leckeres Biomittagessen für wenig Geld, digitale Unterversorgung, Teilungsunterricht, Maskenpflicht und Lüftungspausen, fehlende Lehrer oder Sporthallen, bauliche Missstände,…! Reicht das alles noch nicht? Wir brauchen keinen „gamechanger“, wir brauchen Ruhe und Frieden!