Nein heißt Nein
- Georg

- 23. Aug. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Aug. 2021
Nun Mädels, das ist keine Frage des Geschmacks oder Geschlechts. Es ist auch keine Frage des Verstandes, wenn Verstand von verstehen, also akustischem Verständnis, kommt. Denn, wenn der Andere nicht nuschelt oder flüstert, keine Verbalkörnungen oder Fremdworte für sein -nein- benutzt hat, kann es nicht missverstanden werden. Es ist eine Frage des Respekts, eine Frage ob man die grundlegende Forderung an sich selbst erfüllt, um an einer wie auch immer gearteten zivilisierten Gesellschaft Teilhabe haben kann oder ob man für sehr lange Zeit in ein Umerziehungslager alla Archipel Gulag, irgendwo nördlich des Polarkreises verbannt werden muss. Es ist mir auch egal in welchem Zusammenhang das -Nein- ignoriert wird, ob bei zwischenmenschlichen Annäherungsversuchen oder bei beratungsresistenen Typen, die mit geschult freundlichen Worten, jeden Einspruch vom Tisch wischen, bis man wutentbrannt sein Telefon wegschmeißen möchte, selbst straffällig werden will oder wie ich, mich mit diesen Zeilen abreagiere! Ich hätte es wissen können und den Anruf ignorieren können, aber -nein-, das Erste, ich gehe ran. Eine Verkäuferstimme betont, dass er mir nichts verkaufen will und fängt darauf hin sofort mit der Erklärung seiner Dienstleistungen an. Er vermutet, dass ich auf seinen Anruf gewartet habe. Warum, ist mir nicht klar! Wenn man glaubt, etwas zu brauchen, geht die Suche nach der Lösung normalerweise, wie bei den meisten Menschen die ich kenne, von einem selbst aus. Ich unterbreche Menschen nur ungern, aber da er mich schon im ersten Satz belogen hat, verliere ich meine Hemmung und missachte meine Kinderstube, sage, Nein, schönen Dank, ich möchte nichts von Ihnen und brauche Ihr Produkt nicht. Als wäre das die Steilvorlage, auf die er gewartet hat, fängt er wie ein duracell-Hase an hektisch zu begründen, warum grade ich ihn und sein tolles Internetprodukt für meine Vermarktung benötige. Nach dem zweiten Halbsatz, sage ich bestimmt, laut und deutlich -Nein- das Letzte und schneide ihm den Ton mit dem roten Hörer des Endgerätes ab. Leider bin ich nicht so geistesgegenwärtig und schon gar nicht technisch dahingehend geschult, solche Gespräche aufzuzeichnen und strafrechtlich prüfen zu lassen oder ein Russeninkasso zu beauftragen, für Abhilfe zu sorgen. Ohne die Täter zu entschuldigen oder die verabscheuungswürdigen Taten relativieren zu wollen, frag ich mich (Tschuldigung an alle zumeist weiblichen Opfer), wer der größere Idiot ist! Einer der einmalig eine Grenzüberschreitungen vollzieht oder ganze Branchen, die ihren geschäftlichen Erfolg auf illegale sackgängerische Methoden stützen? Oder sind es gar die selbigen Gleichen? Ich kann mir die Möglichkeit gar nicht denken, dass solch eine Vorgehensweise, ein Schlüssel zum Erfolg sein kann. Ich bin aber manchmal auch wirklich sehr unkreativ.




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