Nation of Language
- Georg

- 16. Sept. 2023
- 1 Min. Lesezeit

Eine musikalische und optische Zeitreise in die Welt der frühen Achziger! Wenn ich aber sagen würde, dass dort auf der Bühne Kopien von omd oder simpel minds gestanden haben, würde ich lügen. Sicherlich sind die drei jungen Menschen da oben auf den Brettern die die Welt bedeuten xterm beeinflusst von Synthesizern und ohne Kraftwerk, Anne Clark oder LCD Soundsystem hätte es diese Band nicht gegeben, dennoch erreichen sie die Tiefe ihre Vorbilder leider nicht wirklich. Zwar wird der Klangteppich stilsicher über das Publikum ausgerollt und die Optik stimmt auch auffallend. Eine in Bundfaltenhose und Blousonhemd steckende Schwiegersohnfantasie mit Oberlippenbart, dauergewellter Poperlocke und rasiertem Kurzhaarnacken. Die Tastendrückerin in bunten figurbetonten Sommerkleid, der Bassist in Fitnessoutfit a la Popgymnastik! Rock’n’Roll sieht anders aus! Mir persönlich fehlten die musikalischen Highlights. Der Frontmann singt und tanzt sehr charismatisch, wie an unsichtbaren Gummibändern gezogen, abgehackt im Zickzack zwischen Mikrofonständer und Keyboard hin und her. Grade so, als wenn er auf die ihn einprasselnden Dartspfeilen ausweichen möchte oder er von heftigen epileptischen Anfällen geschüttelt werden würde. Alle Achtung vor dieser zweistündigen Energieleistung. Stimmlich leider mit zu wenig Höhen und Tiefen ausgestattet unterhielt er die interessierten Besucher des Kulturhauses. Insgesamt kommt für diesen Abend ein „geht in Ordnung“ als Wertung raus, weil schon runter vom Sofa manchmal sehr wichtig ist.





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