Nackt unter Wölfen
- Georg

- 2. Aug. 2021
- 1 Min. Lesezeit

Ich, der Großstadtbengel, bin sehr freudig beim wandern. Über Stock und Stein geht es Zick-Zack, querfeldein bis über die 2000er Marke. Verpflegung sind wunderbare Butterbrote, Kekse, Würstchen und jede Menge Blaubeeren auf den Hängen und Wiesen unterwegs. Da wir auf Weideland unterwegs waren, bekamen wir Nachhilfe in Biologie. Als hätte ich Speck in der Tasche, wurde ich von Pferden (die kenne ich aus dem Zirkus Krone) und anderen im Rudel jagdenden Tieren umringt. Im Höhenrausch tänzel ich den Berg hinauf und eile, ob der dünnen Luft wie im Delirium, zur Gipfelmarke. Kaum war ich dort angekommen (Name und genaue Lage, werden von der Redaktion geheim gehalten), wurde ich von den Viechern umringt, die ungefähr so groß wie ich waren aber ein vielfaches von mir auf die Waage bringen. Normalerweise kenne ich solch Giganten nur aus der Fernsehwerbung oder vom Grillrost.

Eine solche frei meandernde Truppe von zum Teil jugendlichen männlichen und weiblichen Horntieren um mich herum, ließ mich zur Salzsäule werden und schickte mein Herz ersteinmal in die Hose. Meine Ausrüstung und ich wurden bedrängt, beschnuppert und mehrfach angeleckt. Als ich glaubte den Rädelsführer ausgemacht zu haben, klopfte ich kurz vor dessen Dickschädel mit den Stöcken aufeinander, nahm mein Herz in die Hand und stapfte souverän mit mäßigem aber gleichmäßigen Tempo ohne hektische Bewegungen von dannen. Meine Begleitung fungierte trotz mehrfach abgesetzter Hilferufe, nicht als Rettungsdienst und so musste ich mich wie mein Seelenverwandter, am eigenen Schopf, naja ihr wisst schon. Zum Schluss wurde trotzdem alles gut. Wenn ich nicht gestorben bin, wandere ich noch immer!





Kommentare