Na bitte, Brigitte! Krimi in acht Teilen
- Georg

- 9. Jan. 2021
- 3 Min. Lesezeit
7
Punkt 17.00 Uhr, noch ein bisschen früh, um die Aktivitäten Willys zu unterbrechen. Hoffentlich bekommt Brigitte jetzt die Bilder, die vor Ihrem geistigen Auge umherspuken, wieder aus dem Kopf.
Schokolade schreit sie innerlich, als sie wie vom Schicksal gelenkt auf den Parkplatz der besten Eisdiele der Stadt fährt. Eine dicke fette Kugel Schokoeis und ein Spritzer Pfefferminz auf der Parkbank in der Sonne, wer braucht denn da noch Sex?
Die Frage lässt sich wohl nicht einheitlich beantworten und spätestens, wenn auch der letzte Krümel der Waffel im Schlund verschwunden ist, werden die Karten neu gemischt. Egal, kurz nach 18 Uhr wird automatisch mit klebrigen Fingern und unvermeidlich braunem Fleck auf der Sommerhose, die Richtung Willy eingeschlagen.
Am Vormittag in der Zeit im Büro, hatte sich Brigitte über die aktuellen Projekte von Willy informiert. Scheinbar, war sie die ungekrönte Königen des Kunstbetriebs. Ihre eigene Website trug in dicken Farben auf, welchen unverzichtbaren Beitrag an Kreativität und Schaffenskraft Willy für die Szene bereithält.
Aber auch in zahlreichen Verweisen und anderen Schuchmaschineneinträgen stellten sich Willys Einflüsse auf Kunst und Kultur als federführend dar. Honorardozentin an der Kunstakademie in Hamburg, Vorsitzende des Vereins für…….., die Liste schien endlos! Dann wollen wir mal sehen, warum du mich auf die falsche Fährte gesetzt hast, denkt sich Bridge beim Bremsen vor der Nummer 13! Aberglaube bringt Unglück, denkt sie als sie ihr Auto verschließt. Im selben Moment verlässt ein Mann das Haus, den sie irgendwoher kennt. Klar denkt sich Bridge , wäre ja auch unter Willys Würde, mit einem Nobody zu vögeln, den muss man schon irgendwoher kennen. Aber woher, Wurst, fällt mir bestimmt noch ein, denkt Bridge und drückt die unverschlossene Tür zu den Gemächern der Kunstpäpstin auf. Zu ihrer Überraschung sitzt Willy vollkommen bekleidet am Tisch und blättert einen Katalog durch.
„ Hey Bridge, ich dachte schon, du hast mich vergessen!“
„Wie könnte ich, Willy! Ich brauch noch ein wenig Input in meinem Fall!“ platzt es aus ihr heraus.
„ Ok, wie kann ich helfen?“
„Wer war denn der Mann, den ich grad noch sah“
„Was für einen Mann? „Antwortete Willy und lächelt die Frage weg!
Ok, sie möchte nicht darüber reden, muss sie auch nicht, zumindest jetzt nicht, denkt sich die Kommissarin in Bridge. Wird mir schon wieder einfallen wer das war!
„Meine Liebe, ich weiß in der Zwischenzeit mehr über die Schmiererei am Schloss!“
„Über die Bilder an der Grundmauer?“

„Ja, die Sachbeschädigung!“
„ Und zwar?“
„ Nun, es ist wohl gar kein Schwarzes Loch, es ist eine Korona!“
„Corona, so wie das chinesische Virus? Na das ist ja mal einen Überraschung!“
In Bridges Kopf macht es Beng! Stopp! Alarm! auf was will mich Willy da stoßen?
„Ne, nicht unbedingt, vielleicht auch wie eine Sonnen-Korona! Aber darüber muss ich Nachdenken“
Das könnte auch ein ernstzunehmender Hinweis sein. Danke im Geiste! Aber, wenn du alles weißt, warum erzählst du mir dann nicht alles? Und wie hängst du da mit drin?
„Du weißt ja, nachdenken ist bei mir sehr mit der horizontale verbunden. Nicht mit gemeinschaftlichen Übungen auf der Matratze wie bei dir. Ne, bei mir muss das Blut nicht in Wallung kommen, bei mir muss sich alles beruhigen. Und nur wenn es still ist, kann ich mich selbst hören!“
Bridge drückt ihrer alten Freundin einen Kuss auf die Stirn, sagt danke und rauscht in den Feierabend. Naja körperlich ist es Feierabend, aber der Kopf tickt weiter. Ungeachtet vom Chaos in ihrem Kopf, ist sie sich sicher der Lösung des Falles, heute eine großes Stück näher gekommen zu sein.
Mal schnell den inneren Rechner mit dem Nachtschlaf runter fahren und morgen bei erneuter Stromzufuhr, setzt sich zusammen, was zusammen gehört, so die stete Hoffnung, welche aus fast 30 Jahren Berufserfahrung gespeist wird.




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