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Menschenzoo

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 18. März 2023
  • 2 Min. Lesezeit


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Samstags, der Erste im Jahr mit schönem Wetter im Prenzlauer Berg. Dem Schmelztiegel der internationalen bürgerlichen Dekadenz. Der Siebener BMW wurde in der extra angemieteten Tiefgarage belassen und gegen den 2T€ Kinderwagen getauscht. Die 43 Jahre Erstgebärende stolziert rausgeputzt und goldbehangen neben dem Kleinkind-SUV her, welcher vom 56 jährigem leicht übergewichtigen Firmenlenker mit verwegenem Dreitagebart schnaufend geschoben wird. Im breitesten Schwäbisch, tut Sie kund, was ihr Einkaufszettel hergibt. Immerhin kein spanisch denk ich mir und stelle mich an einen Stand mit mediterranen Pasten, Brot und Oliven! Und schon ist mein Budget für dieses Wochenende erschöpft. Das tut der allgemeinen Freude auf dem Markt keinen Abbruch. Wer schon immer mal sehen wollte, wie das dem Geldadel angehörende urbane zweibeinige Vieh seinen Wochenendeinkauf gestaltet, ist hier richtig. Wochenmarkt am Kollwitzplatz. Biolebensmittel von den brandenburgischen Erzeugern, orientalische Vielfalt zum Essen und Trinken, thüringischere Wurst und Fleischerzeugnisse, handgefertigte Nudeln und andere Originale aus Überall. Käse aus der ganzen Welt 🌍, dann noch einen kleinen Silberarmreifen aus der Manufaktur des dritten Hinterhauses für die Mami, eine neue Schulfedertasche aus echtem tibetanischem Yakleder, welches im Beisein der Bezugspersonen nachhaltig erzeugt wurde, für das Töchterchen. Sie macht pubertätsbegründet grade eine schwierige Zeit mit ihren Eltern durch und hat so eine kleine Aufmerksamkeit durchaus verdient. Vati ärgert sich nur, dass manche Händler immer noch nicht seine Amex-Karte oder doch wenigstens die goldene Visa akzeptieren. Verfluchtes Bargeldgemache! Dazwischen wuseln neben geführten Individualtouristengruppen, ortsansässigen Asiaten und anderen ganz normalen Einheimischen, selbst ernannte Stilikonen in zweifelhaften Outfits herum. Sie sind vorzugsweise spindeldürre Yogamännchen und tragen entweder bauchfrei oder extrakratzige Mäntel aus deren Stofffülle auch Fesselballons hätten hergestellt werden können. Eine morgendliche Dusche, hätte manchmal gut getan! Oder zerzaustes Altachtundsechziger Volk im authentischen Look und selbstgedrehten qualmenden Stummeln zwischen den runzligen, eingefallenen und zusammen gekniffenen Lippen. Ich bin entsetzt, dass sie immer noch diese Attitüde -immer alles besser zu wissen als alle Anderen- auf ihrer Stirn stehen haben. Komisches Berlin, wo sind denn die, die hier früher wohnten, Briefträger oder Wurstfachverkäuferinnen. Wo sind die mit den normalen Sorgen über Gesundheit, Geld oder Frieden? Die hab ich hier nicht gesehen! Eintritt in diese Art Ausstellung (Freakshow) musste ich nicht bezahlen, der wird wahrscheinlich einfach vom Konto abgebucht!

 
 
 

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