Man glaubt es kaum
- Georg

- 26. Mai 2021
- 1 Min. Lesezeit

Aber fast hätte ich den Biologie-Nobelpreis bekommen können. Mir ist es heute nämlich beinahe gelungen, nach jahrelangen, gewissenhaften, wissenschaftlichen Forschungen, einen neuen Baum nachzuweisen. Den Zigarettenbaum! Dass ich ihn noch nicht gesehen habe, deutet auf ein nicht sesshaftes, scheues oder nachtaktives Exemplar hin. Ansonsten verschmutzt er, wie jeder andere Baum, mit seinen verdorbenen Früchten und verwelkten Blüten die Dachrinne. Also gibt es ihn! w.z.b.w.! Es gibt doch nur die Möglichkeit des Baumes. Kein Mensch ist so dissozial, dass er auf den Dachboden schleicht und am Fenster der Gaube stangenweise Zigaretten raucht. Dabei den Dreck, den er verursacht, der Allgemeinheit aufbügelt. So schwer kann keine Kindheit gewesen sein, dass man nicht lernt, dass man nichts einfach so in die Gegend schmeißt. Und schon gar keine brennenden Zigarettenstummel. Also bleibt nur der Baum, als wahrscheinlichste aller Ursachen. Vielleicht, also rein theoretisch, es ist aber doch ein Mensch gewesen, der in seinen vier Wänden unter der Knute seiner Ute steht und in der Wohnung nicht rauchen darf. Stattdessen die Fransen von seinem Teppich kämmt, latschiges Toastbrot mit Mettwurst zum Frühstück isst und pünktlich am zweiten Weihnachtstag schlechten Sex hat. Ne, der Baum wars! Vorsichtshalber habe ich noch einen Zettel da gelassen, man weiß ja nie!





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