Lost in Translation
- Georg

- 30. Okt. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Was klingt wie ein Filmtitel, ist auch einer!
Verloren in der Umwandlung, wenn ich das richtig verstanden habe.
Mir geht es nicht um die Veränderungen, die ein Mensch zu Beginn der zweiten Hälfte des Lebens, wie im Film, durchmacht. Mir geht es um die Jugend, die ihren Platz in der Gesellschaft sucht.
"Lost", selbstgewähltes Jugendwort des Jahres 2020, ist dabei die treffenste Wahl, die ich mir vorstellen kann. Auch wenn meine Bubies, dieses Wort, zumindest mir gegenüber, noch nicht erwähnt haben, soll es auch seriösen Medien zufolge, beliebt bei Teenies sein. Glaubhaft ist das allemal. Nichts auf dieser Erde ist wirklich neu, so auch nicht das Gefühl das junge Menschen haben, wenn sich der persönliche Flur des Lebens weitet, die begrenzenden Wände der Schule und der elterlich dominierten Bleibe durchsichtiger, durchlässiger werden und fächerartig aufgehen und zu dem Absprungbalken ins eigene Leben führen. Leider ist vor diesem Balken momentan ein unüberwindliches Andreaskreuz aufgestellt, welches auf den Biernamen eines großen mexikanischen Herstellers hört. Dieses Kreuz verhindert nun eine freudvolle Suche, ein neugieriges ausprobieren, ein zielgerichtetes entwickeln eigener Lebenskonzepte. Als wenn diese Altersgruppe nicht schon genug Sorgen hätte. An den Schulen werden sie gequält mit Fallgeschwindigkeiten auf dem Mond, mit Farbenlehre, Tonleitern und Bodenturnen. Aber nach maximal 13 Jahren ist dann völlig unerwartet Schluss und alle werden auf die Gehwege und in die Parks ausgespuckt, wo sie ersteinmal mehrere Monate meandern. Wenn dann irgendwann begriffen wird, dass man doch etwas machen möchte, ist die Bewerbsfrist grade abgelaufen oder es gibt "geeignete Bewerber". Betätigungen bei Hilfsjobs, Praktika, Kellnern, Kunst und Kultur oder ähnlich, fallen wegen Corona aus. Party, verreisen, abhängen mit dem Rudel Gleichaltriger ebenso. Wenn die Jugend nicht Münchhausen wird und sich am eigenen Schopfe aus dem Schlamassel zieht, sind die wirklich "lost". Vielleicht sollte die Politik diese Generation nicht ganz vergessen. Denn in nicht allzu ferner Zukunft, müssen die für uns sorgen und da möchte ich nicht losten! Denn wenn die Jugend ihren Forscherdrang, ihren Willen und die Motivationen durch Frust, Verbote und Beschneidung dauerhaft verliert, dann wird sie zu "Freien Radikalen" die in der Gesellschaft umherirren und von innen verdammt viele Krebsgeschwüre verursachen. Oder hab ich da in Nawi auch wieder alles missverstanden?




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