Lebens(t)räume
- Georg

- 15. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Lebens(t)räume
Schritt eins – Inspiration finden

https://open.spotify.com/track/13d7sBkSOySyJb929cNNkP?si=wxnbn76HTn6syMCSN_Tggg&context=spotify%3Aalbum%3A2DzfCmdwWt0wmuy46bSd1y
Bis auf die ersten Zeilen der 2.Strophe, singt der Schlagerbarde mir wirklich aus dem Herzen ♥️!
Kurz mal aus dem Hamsterrad aussteigen, Ruhe finden, in sich reinhören. Im Wettlauf des normalen Jahres, hechel und nuschele ich so furchtbar, flüstere dialektales Wirrwarr! Ja, ich verstehe mich oft selbst nicht.
Bis die Sprache deutlicher wird, vergeht eine Weile. 5 Kilometer hinter dem Abzweig des Berliner Rings auf der A9 in Richtung Süden fängt es an! Und schon hört die Stimme im Kopf auf Esperanto zu säuseln. Mit jedem Meter der örtlichen Entfernung vom Alltag, wird der Druck auf meiner Schulter kleiner, das Geräusch, babylonischer Sprachensalat, zwischen den Ohren wird stetig leiser.

In der fränkischen Provinz ist es dann ganz verstummt und zweieinhalb Stunden später, mit dem Blick auf die Alpen, nur noch fade Erinnerung.

In den ersten Tagen ohne zielgerichtete Betätigung zum Zwecke des Broterwerbs, werde ich weiterhin früh aufstehen und ein Vollbad in „Bepanthen Heilsalbe“ nehmen. Der Körper ist lädiert, angeschlagen, runtergerockt! Wenn die Wirkstoffe dann über die Poren und andere offene Stellen der Haut an den Gelenken, Knorpel, Sehnen und am Bindegewebe, welches altersgemäß ein bisschen Unterstützung gebrauchen kann, vorbei bis zum Gehirn einziehen würden, hätte ich auch nur mäßig etwas dagegen.
Vielleicht hab ich es auch einfach nach mehr als 35 Jahren nur über, im Dreck zu pflügen, zu dienen, Probleme anderer zu lösen. Ich hab so ein Gefühl, jeder Zweite der normalen Bevölkerung ist nur mit sich selbst beschäftigt. Man bemalt seine Haut, erklärt jedem ungefragt welche sexuelle Vorlieben man hat oder welche man in der letzten Nacht überstanden hatte, welch schwere Kindheit man hatte, welch Weltenzorn er selbst heldenhaft ausgehalten hat. Er/Sie/Es verkündet bühnenreif im Privatfernsehen, zu welcher schützenswerten und schätzungswerten Nischengattung, welche schon viel zu lange unterdrückt wurde, er/sie/es gehört. Nur mit dem zuverlässigen früh aufstehen, dem Leistung bringen, nur einen einzigen adäquaten Beitrag für die gesamte Gesellschaft zu leisten, ja da haben sie das scheinbar alle nicht so dolle.
Es gibt jetzt eine Zeitenwende bei mir. Vielleicht dauert sie nur drei Wochen, vielleicht geht es aber noch weiter und es geht ausnahmsweise mal um meine Belange und Vorlieben. Schau’n wir mal!




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